Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Dierk Timm, betont: „Viele Städte im Rhein-Erft-Kreis würden von der längst überfälligen Altschuldenregelung massiv profitieren. Schon als Finanzminister hat Olaf Scholz ein entsprechendes Angebot an die Landesregierung NRW gerichtet. Leider weigert sich die CDU-geführte Landesregierung bis heute, bei diesem Thema endlich das Angebot des Bundes anzunehmen. Leidtragende sind Städte wie Kerpen in der Haushaltssicherung, die unter einem Berg an Altschulden zu ersticken drohen.“
Nadine Eilenberger, finanzpolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, weist noch auf einen weiteren Punkt hin: „Seit Jahren kritisieren wir, dass ganz erheblich Bundesmittel, die eigentlich für die Städte bestimmt sind, bei Land und Kreis einfach hängen bleiben oder nur unvollständig weitergegeben werden. Diese klebrigen Finger sind unsolidarisch, belasten die Städte in schweren Zeiten und konterkarieren die Arbeit der Bundesregierung und oftmals auch die Entscheidungen des Bundestags.“ Gravierendstes Beispiel seien die Kosten der Unterkunft (KdU), bei denen der Bund einen Großteil der Kosten übernimmt. Regelmäßig kritisiert die SPD-Fraktion in den Haushaltsberatungen, dass diese Mittel in beträchtlichem Ausmaß beim Kreis verbleiben. Hier werde ausgenutzt, dass der Bund Kommunen nicht unmittelbar unterstützen dürfe.
Eilenberger und Timm ziehen ein eindeutiges Fazit zum Verhalten von Landesregierung und Kreis: „Den Städten Bundesgelder teilweise vorzuenthalten und gleichzeitig bei jeder Gelegenheit nach Berlin zeigen und sich über mangelnde Unterstützung beschweren, ist unredliche Politik. Mittel des Bundes für die Städte müssen selbstverständlich auch vollständig bei diesen ankommen.“