Sehr geehrter Herr Landrat,
die SPD-Fraktion beantragt, folgenden Beschlussvorschlag zur o.g. Sitzung zum Tagesordnungspunkt „Haushalt 2023/24“ zur Abstimmung zu stellen:
Der Rhein-Erft-Kreis wird beauftragt ein Modellprojekt „Notfallsanitäter im Rhein-Erft-Kreis“ zu installieren.
Hierzu wird für die Installationsphase im Haushalt 2023 ein Betrag in Höhe von 100.000€ eingestellt. Eine zukünftige Refinanzierung über die Kostenträger ist anzustreben.
Begründung:
Die steigende Anzahl an Notfalleinsätzen und der daraus resultierende Anstieg an Rettungsmitteln im Rettungsdienstbedarfsplan lassen nicht nur uns zum Ergebnis kommen, dass der Rettungsdienst unter einer stetigen Überlastung leidet.
Aber leider steigt auch überproportional die Anzahl der Einsätze, in welcher der Rettungsdienst eigentlich nicht gebraucht wird (Fehleinsätze, ambulant Behandlungen etc). Auch die klinischen Notaufnahmen klagen über einen massiven Anstieg an Patienten, die durch den Rettungsdienst zugeführt werden und dann nach kurzer ambulanter Behandlung die Klinik wieder verlassen.
Ein Grund hierfür liegt unserer Meinung darin, dass die Leitstellendisponenten für vermeintliche Notfalleinsätze, kein geringeres disponierbares Rettungsmittel haben als den Rettungswagen.
Wir sind nun auf ein sehr erfolgreiches Projekt gestoßen, welches hier eine hervorragende Ergänzung ist: Der Gemeindenotfallsanitäter. (www.gemeindenotfallsanitaeter.de)
Patienten bekommen die Hilfe, die sie wirklich benötigen. Dazu gehört:
- Eine bedarfsgerechte ambulante Versorgung
- Das Hinzuziehen eines Hausarztes
- Keine unnötigen Transporte in die Klinik
Hierdurch findet ein ressourcenschonender Einsatz statt:
- Weniger Fehldisponierung der Rettungsmittel
- Weniger Fehldisponierung von Patienten in der Notaufnahme
- Mehr freie Rettungsmittel im Einsatzgebiet, somit Sicherung der Hilfsfrist
- Entlastung der Notaufnahmen, dringlich zu versorgende Patienten erhalten schnellere Hilfe
Mit freundlichen Grüßen
Dierk Timm, Fraktionsvorsitzender