„Nachweise von PFAS sind als sogenannte Ewigkeitsgifte besonders beunruhigend. Insbesondere mit Blick auf die prekäre zukünftige Grundwasserversorgung weiter Teile des Rhein-Erft-Kreises, haben wir hier einige Fragen an die Kreisverwaltung gerichtet“, fasst Dierk Timm, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion im Rhein-Erft-Kreis, eine aktuelle Anfrage der Fraktion zusammen.
Durch die Arbeit eines Recherchenetzwerks wurde in den letzten Tagen aufgedeckt, dass die sogenannten PFAS-Chemikalien wesentlich häufiger in der Umwelt nachgewiesen werden können, als bisher öffentlich bekannt. Insbesondere im Bereich Erftstadt kam es in der Vergangenheit vermehrt zu Nachweisen der nicht-abbaubaren Stoffe. Das Wasserwerk Erftstadt-Dirmerzheim wird nach Ende des Braunkohleabbaus die Wasserversorgung für weite Teile des Rhein-Erft-Kreises übernehmen.
Heike Steinhäuser, Vorsitzende der Rhein-Erft SPD und Kreistagsmitglied, ergänzt:
„Mit Problemen durch PFAS muss transparent umgegangen werden. Die Thematik zeigt aber auch, dass beim Thema Trinkwasserversorgung endlich konsequenter agiert werden muss. Ich hoffe, die Funde in Erftstadt sind für die Trinkwasserversorgung unkritisch. Schon lange drängen wir darauf, dass der Schutzbereich in Dirmerzheim an die zukünftigen Aufgaben angepasst wird. Hier muss mit Nachdruck agiert werden.“
Inzwischen liegt eine Antwort der Verwaltung vor. Kurz zusammengefasst:
Die Funde sind in der Höhe unkritisch. Die Funde in Erftstädter Seen sind bekannt, die Seen werden kontinuierlich überwacht. Trinkwasser wird zwar bisher nicht gezielt auf PFAS überprüft, dies ändert sich aber aufgrund gesetzlicher Vorgaben in diesem Jahr. Die Verwaltung geht davon aus, dass es keine Probleme gibt, da die meisten Trinkwasserbrunnen aus tiefen Grundwasserstöcken fördern.
In Hürth gibt es vermutlich auch – vermute Otto Maigler See oder Gotteshülfeteich – erhöhte Werte. Dazu im Duffesbach. In den wird ja auch von Yncoris erlaubter Weise Quecksilber eingeleitet. In der Erft kommt auch PFAS vor. Die Frage ist, ob nach Stoppen der Sümpfungsmaßnahmen, sich die Konzetration ändern wird.
Andreas Palm
BUND Hürth
Hallo Herr Palm,
danke für die Hinweise. Die Verwaltung hat auf unsere Anfrage geantwortet und diese auch im Umweltausschuss erläutert. Demnach sehen wir aktuell insbesondere für die zukünftige Trinkwasserversorgung des Kreises keine Gefährdung. Spannend wird, wie sich die Einführung von Grenzwerten für Trinkwasser auf die Versorger auswirken wird. Gut möglich, dass da an einigen Stellen teuer nachgebessert werden muss.