Qualitätsbericht Schienenverkehr: Schlechte Haltestellen im Rhein-Erft-Kreis weiter ein Ärgernis

Foto Haltepunkt Zieverich
Bild: hochhausen

Natürlich prägte die Pandemie auch die Ergebnisse des Schienenqualitätsberichts des Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR), der Anfang der Woche vorgelegt wurde. „Deutlich geringer Fahrgastzahlen, insgesamt weniger Fahrten durch die Lockdownmaßnahmen, viele der Qualitätsparameter sind für 2020 wenig aussagekräftig,“ bewertet Dierk Timm, Vorsitzender des Aufsichtsrats des NVR, den Qualitätsbericht. Anders sehe das aber bei der Stationsqualität aus. Hier sind die seit Jahren schlecht bewerteten Stationen entlang der Erftbahn auch weiterhin ein Dorn im Auge. „Bergheim, Quadrath-Ichendorf und Zieverich schneiden erneut besonders schlecht ab. Das wird sich grundlegend erst mit der Erft-S-Bahn ändern. Aber die DB als Stationsbetreiber darf bis dahin nicht die Hände in den Schoß legen. Viele Missstände etwa bei Sauberkeit oder kaputter Möblierung sind einfach auch eine Frage der Kontrolldichte und der Servicebereitschaft. Hier muss mehr passieren“, betont Timm.

Ein besonderes Trauerspiel ist allerdings der Haltepunkt Sindorf, der besonders schwach bewertet wurde und die acht-schlechteste Station im Bereich des NVR ist. Die SPD Kerpen und die Rhein-Erft SPD setzen sich seit vielen Jahren für den inzwischen zugesagten großen Umbau des Haltepunktes ein. Daniel Dobbelstein, SPD-Landtagskandidat aus Kerpen und Vorsitzender der Rhein-Erft SPD:

„Alle Jahre wieder wird der DB bescheinigt, dass der Haltepunkt Sindorf besonders mangelhaft ist. Wir fordern, dass die Maßnahmen nicht erst in fünf oder mehr Jahren angefangen werden. Der Haltepunkt Sindorf ist seit Jahren in einem miesen Zustand. Hier muss sofort etwas passieren.“

Timm, Vorsitzender der Kreistagsfraktion, und Dobbelstein sind sich einig:

„Der NVR arbeitet intensiv an Qualitätsverbesserungen. Aber wichtige Maßnahmen wie der überfällige Umbau des stark genutzten Haltepunkts Sindorf kommen nicht voran, weil die entsprechenden finanziellen Mittel fehlen. Land und Bund müssen im Schienenverkehr deutlich mehr investieren. Sonst kommt die Verkehrswende nicht voran und der Klimaschutz bleibt auf der Strecke. Das können wir uns nicht leisten.“

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