Sehr geehrter Herr Landrat,
die SPD-Fraktion beantragt, in der o.g. Sitzung zum Tagesordnungspunkt Haushalt folgenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung zu stellen.
- Der Rhein-Erft-Kreis richtet zum kontinuierlichen Schutz seiner Waldgebiete und Naturschutzareale zwei sog. „Rangerstellen“ ein. Die notwendigen Haushaltsmittel in Höhe von 150.000 Euro werden für die Jahre 2020 und 2021 bereitgestellt und in die mittelfristige Finanzplanung aufgenommen.
- Nach spätestens zwei Jahren erfolgt eine Evaluierung. Im Anschluss entscheidet der Kreistag über eine dauerhafte Fortführung des Projekts und gegebenenfalls eine personelle Verstärkung. Spätestens zu diesem Zeitpunkt erhalten die Beschäftigten eine unbefristete Festanstellung.
- Die kontinuierliche Schulung der Kräfte und Entwicklung individueller Schutzmaßnahmen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Biologischen Station. Eine Kooperation mit der Forschungsstelle Rekultivierung wird ebenfalls geprüft.
Begründung:
Immer wieder werden Schädigungen schützenswerter Wald- und Naturschutzgebiete und ihrer Fauna durch unachtsame Spaziergänger, Fahrradfahrer und Hundehalter medial aufgegriffen. Vereine wie etwa die Waldfreunde Königsdorf e.V. dokumentieren diese Probleme regelmäßig und mahnen seit längerem zu Gegenmaßnahmen.
Die Antwort des Dezernenten Zaar auf die Anfrage der SPD-Kreistagsfraktion DS 107/2021 und seine Ausführungen im Umweltausschuss vom 04.03.2021 machten deutlich, dass etwa im Bereich des Königsdorfer Altwaldes seit 2018 keine besonderen Kontrollen mehr stattgefunden haben, obwohl der Verwaltung bekannt ist, dass sowohl die heißen Sommer als auch die Freizeitbeschränkungen der Coronapandemie zu einem deutlichen Anstieg der Besucherzahlen geführt haben.
Zum Schutz von Flora und Fauna in den Waldgebieten des Kreises und seinen weiteren Naturschutzgebieten, aber auch zur Sicherstellung einer angenehmen Besuchserfahrung und zur Vermeidung von Nutzungskonflikten, ist die kontinuierliche Kontrolle vor Ort und die Erarbeitung und die Erhaltung von entsprechenden Beschilderungen, Wegführungen etc. dringend geboten. Die Aufgabe des Rangerdienstes sollte keinesfalls nur repressiv gestaltet werden, sondern vielmehr sollte ein Fokus der Tätigkeit auf der Information und Sensibilisierung der Besucher*innen für den schützenswerten Naturraum liegen.
Mit freundlichen Grüßen
Dierk Timm, Fraktionsvorsitzender