Mit einem Schreiben an Landesgesundheitsminister Laumann hatte sich die SPD-Kreistagsfraktion für die Ansiedlung einer Kinder- und Jugendklinik im Rhein-Erft-Kreis eingesetzt. Gleichzeitig forderten die Sozialdemokraten den Erhalt aller bestehenden Krankenhausstandorte im Kreis. Zuvor war eine gemeinsame Resolution an der Blockade von CDU und Grünen gescheitert. Die dürftige Antwort des Ministers auf das Schreiben der SPD-Kreistagsfraktion zur zukünftigen Ausgestaltung der Krankenhauslandschaft im Rhein-Erft-Kreis überrascht den Fraktionsvorsitzenden Dierk Timm nicht:
„Natürlich kann der Minister die Ergebnisse der gerade erst begonnenen Diskussion nicht vorwegnehmen. Aber das Antwortschreiben macht deutlich, dass wir eine Schließungsdebatte bekommen werden und die Gefahr besteht, dass wir als Betroffene in der Region daran nicht beteiligt werden. Hier wäre es wichtig gewesen, wenn der Kreistag ein geschlossenes Signal nach Düsseldorf gesendet hätte, aus dem deutlich wird, dass die Region am Prozess beteiligt werden muss. Das ist leider an den CDU und Grünen gescheitert.“
Gesundheitsminister Laumann ließ in seinem Schreiben offen, ob Regionalkonferenzen eingeführt werden. Keine Rolle spielten in der Antwort die Belange der Beschäftigten und bereits laufende Kooperationen der Kliniken im Rhein-Erft-Kreis. Der Forderung der Sozialdemokraten nach der Ansiedlung einer Kinder- und Jugendklinik im Rhein-Erft-Kreis begegnet der Minister mit Ausführungen zur statistisch gesehen guten Versorgung mit entsprechenden Angeboten in NRW. Die Sprecherin der SPD-Fraktion im Gesundheitsausschuss Fadia Faßbender ordnet diese Ausführungen ein:
„Eine statistisch gesehen gute Versorgung sagt nichts darüber aus, wie lang Wartezeiten für Kinder und Eltern wirklich sind. Ich fahre gerne mit Herrn Laumann einmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur nächsten Kinderklinik und frage ihn dann, ob das wirklich zumutbar ist. Dass der Minister sich noch nicht einmal die Mühe macht, den konkreten Versorgungsstatus des Rhein-Erft-Kreis darzulegen, ist bezeichnend. Für mich wird in der Antwort deutlich, dass es in der kommenden Diskussion keinesfalls um Angebotsverbesserungen gehen wird.“
Dierk Timm ergänzt:
„Dass unser stark wachsender und im Verkehr erstickender Kreis auch in Zukunft seinen Bürgern hier kein eigenes, günstig erreichbares Angebot machen können soll, werden wir nicht einfach hinnehmen. Uns geht es darum, für Jung und Alt tatsächlich gut erreichbare Angebote zu haben.
Wir müssen sehr aufpassen, dass nicht unter dem Deckmantel vermeintlicher Qualitätsverbesserungen rein ökonomische Entscheidungen getroffen werden. Gesundheitsversorgung ist kein reines Wirtschaftsgut, sondern Daseinsfürsorge. Patienten sind nicht nur Kunden und Beschäftigte nicht nur betriebswirtschaftliche Kostenfaktoren.“
Die Antwort des Minister im Wortlaut:
Antwort Laumann Krankenhausversorgung im REK
Unser Anschreiben:
Schreiben an Minister Laumann wegenKrankenhausversorung
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