Realisierung des SPD S-Bahnplan wird priorisiert

Die Unterzeichnung eines "Memorandums of understanding" zwischen Bahn und Land zeigt, dass die Modernisierung des Schienenverkehrs für den Strukturwandel sehr wichtig ist. Aber es bleibt noch viel zu tun.

Linienplan S-Bahnen im REK

Zur Unterzeichnung eines „Memorandum of Understanding“ zwischen dem Land NRW und der Deutschen Bahn AG zur beschleunigten Realisierung von fünf zentralen Schienenprojekten für das Rheinische Revier erklärt Dierk Timm, Vorsitzender der SPD Kreistagsfraktion und Aufsichtsratsvorsitzender des Nahvehrkehr Rheinland (NVR):

„Die heutige Unterzeichnung ist ein wichtiger Schritt zur wirksamen Verbesserung der Schieneninfrastruktur. Diese Verbesserungen sind dringend nötig, denn sowohl beim Personen-, als auch beim Güterverkehr ist das regionale Netz ausgelastet.

Es muss allerdings auch klar sein, dass diese Initiative nur der Anfang sein kann für eine dauerhafte Anstrengung unsere Schieneninfrastruktur nachhaltig aufzuwerten. Ein gut funktionierendes Netz ist für den Wirtschaftsstandort Rhein-Erft-Kreis und das Gelingen des Strukturwandels unbedingt  nötig. Ohne eine kontinuierliche Verbesserung wird die Verkehrswende nicht gelingen können. Es ist nur richtig, dass der Bahnknoten Köln hier einen Schwerpunkt der Maßnahmen bildet.

Es freut mich sehr, dass mit der Realisierung der Erft-S-Bahn und der Aufwertung der Anbindung Pulheim-Köln zur S-Bahn zwei Projekte der Rhein-Erft SPD das lokale Rückgrat der Maßnahmen bilden. Bereits 2010 wurden die Strecken im entsprechenden Konzept der Rhein-Erft SPD von Guido van den Berg und mir vorgestellt und haben seit dem bereits viele Hürden genommen haben.“

Timm weist aber auch darauf hin, dass an anderen Stellen noch große Baustellen bestehen. So drohe aktuell beispielsweise der Aufbau von Doppelstrukturen für die Planung des Schienenausbaus, für den der NVR als zuständige Organisation bereits eine personelle Aufstockung beschlossen hat.

„Hier will die ZRR wohl eigene Kapazitäten von null aufbauen. Diese Anstrengungen sind eigentlich überflüssig. Nicht erfasst vom heutigen Abkommen sind auch die notwendigen Verlängerungen und Kapazitätssteigerungen von Stadtbahnlinien etwa bis nach Niederaußem, in Hürth oder Kerpen. Auch dazu wie wir Elsdorf vernünftig anschließen haben wir bereits im letzten Jahr konkrete Vorschläge gemacht. Diese werden wir selbstverständlich weiterverfolgen. Das heutige Memorandum kann nur ein Anfang sein.“

Die Bahnprojekte:

Die fünf Projekte sind mit den Eckpunkten für ein „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ beziehungsweise im „Sofortprogramm Kohlekommission“ zwischen Landes- und Bundesregierung verabredet worden. Im Einzelnen:

  1. S11-Ergänzungspaket (rund 80 Millionen Euro): Die Erftbahn (RB38) wird zu einer S-Bahn ausgebaut, indem die heutige S12 von Kerpen-Horrem bis Bedburg verlängert wird.
  2. S6-Ausbau (rund 73 Millionen Euro): Die S-Bahn 6 wird im Abschnitt Köln – Mönchengladbach verlängert, in Köln, Pulheim und Grevenbroich entstehen drei neue Haltepunkte.
  3. Neubau Westspange (rund 1,3 Milliarden Euro): Die neue S-Bahn-Infrastruktur zwischen Köln-Hansaring und Hürth-Kalscheuren bindet Städte wie Brühl, Euskirchen und Erftstadt besser an Köln an.
  4. Ausbaustrecke Aachen – Köln (rund 500 Millionen Euro): Für die Ausbaustrecke zwischen Aachen und Köln ist ein kapazitätsorientierter (zum Beispiel dreigleisiger) Ausbau vorgesehen. Dadurch werden auf der Schnellfahrstrecke Paris – Brüssel – Köln – Amsterdam eine Kapazitätserhöhung sowie eine Verbesserung der Betriebsqualität erreicht.
  5. Digitalisierung des Knotens Köln: Um das Rheinische Revier besser an die Oberzentren des Rheinlandes anzubinden, soll der Knoten Köln digitalisiert werden. Der Bund stellt für eine Studie zur Digitalisierung des Knotens Köln über das Sofortprogramm 800.000 Euro bereit.

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