Sehr geehrter Herr Hermes,
die SPD-Kreistagsfraktion beantragt, die Einrichtung des Tagesordnungspunktes „Hebammenversorgung im Rhein-Erft-Kreis“ und folgenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung zu stellen.
Offene Fragen bitten wir schriftlich, falls möglich bereits vorab zu beantworten, um eine bestmögliche Vorbereitung zur Diskussion zu ermöglichen.
„Der Rhein-Erft-Kreis prüft unterschiedliche Möglichkeiten zur Attraktivierung des Rhein-Erft-Kreises als Ort für die Berufsausübung und Berufsausbildung von Hebammen. Die Ergebnisse werden in der folgenden Sitzung des Gesundheitsausschusses am 29.08.2019 vorgestellt. Zur Beratung des Prüfungsergebnisses lädt die Verwaltung eine Expertin (bspw. eine Vertreterin des Deutschen Hebammenverbandes) ein.“
Begründung:
Der Angebotsmangel insbesondere bei der Wochenbettbetreuung im Rhein-Erft-Kreis ist signifikant. Die Reduktion des Angebotes speziell um die Geburt herum, ist spürbar und darf nicht hingenommen werden.
Wir wissen heutzutage, wissenschaftlich belegt, wie wichtig die Präventionsarbeit für die Entwicklung und Chancen von Kindern in unserer Gesellschaft ist. Dies beginnt mit einem guten Start ins Leben und den daran anschließenden Wochen und Monaten.
Eine Hebammenbetreuung ist hier immens wichtig. Gerade für finanziell schlecht gestellte Mitbürger*innen ist die Suche gegen Widerstände oft ein zu hohes Hemmnis. Daher muss ein Kontakt zu einer Hebamme so niedrigschwellig als nur möglich gestaltet werden.
Aktuell fehlen schlicht die Angebote. Daher müssen Wege gesucht werden, wie das Angebot mit Hebammen im Rhein-Erft-Kreis ausgebaut werden kann.
Die Verwaltung muss daher die Einrichtung eines Hebammenzentrums prüfen.
Zum einen könnte ein solches Zentrum viele der einfach zu skalierenden, organisatorischen Dinge (Terminvereinbarungen, Abrechnungen, Räumlichkeiten) zentral anbieten, zum anderen gäbe es so eine Einrichtung, die als zentrale Anlaufstelle zur Hebammensuche genutzt werden könnte.
Die SPD-Fraktion ist überzeugt, dass diese Angebote eine Selbstständigkeit im Rhein-Erft-Kreis anzustreben erhöhen würden und das Manko der geringen potenziellen Klientinnen auf vergleichsweise großer Fläche wettmachen kann.
Des Weiteren ist zu prüfen, wo eine Ausbildung zur Hebamme im Rhein-Erft-Kreis möglich ist oder ermöglicht werden kann. Eine Anbindung einer solchen Ausbildung an ein zu gründendes Hebammenzentrum würde in unseren Augen die Sicherung des Angebotes durch stetige Nachwuchsausbildung sichern.
Mit freundlichen Grüßen
Dierk Timm, Fraktionsvorsitzender
Fadia Faßbender, Sprecherin im Ausschuss für Gesundheit