Ministerium und Krankenhausverwaltung argumentieren gemeinsam für Schließung der Geburtsstation in Bergheim

Bild: Guido van den Berg

SPD-Landtagsabgeordneter Guido van den Berg hält Teile der Argumentation für weltfremd.

„Wenn man bei Google eine Eingabe macht, kann der Gesundheitsminister vielleicht glauben, dass man die Kölner Geburtsstationen auch von Bergheim aus erreichen kann. Mit der der Realität des Verkehrs-Kollaps um Köln hat das nichts zu tun“ ärgert sich Guido van den Berg. Dem SPD-Landtagsabgeordneten liegt nun die Antwort der Landesregierung vor, in der er sich erkundigt hatte, welche Hilfestellungen das Land zum Erhalt der Geburtsstation am Maria-Hilf-Krankenhaus in Bergheim geben könnte. „Erstaunlicherweise wurde meine Frage gar nicht beantwortet und stattdessen Schließungsgründe der Krankenhausverwaltung aufgearbeitet, nach denen ich gar nicht gefragt habe. Das lässt nur den Schluss zu, dass das NRW-Gesundheitsministerium und die Krankenhausverwaltung hier unter einer Decke stecken“, stellt Guido van den Berg fest.

Lesen Sie hier die Antwort der Landesregierung auf die Anfrage von Guido van den Berg: Antwort auf Kleine Anfrage 1900 – Geburtsstation in Bergheim.

Der SPD-Landtagsabgeordnete kritisiert auch, dass es sich die Landesregierung mit Blick auf die Notfallversorgung von Hebammen-Hausgeburten zu einfach macht: „In der Stellungnahme der Landesregierung wird so getan, als ob alle Betroffenen nur aus Bergheim kämen. In Wahrheit ist die Geburtsstation in Bergheim bislang Anlaufstelle für den gesamten nördlichen Rhein-Erft-Kreis gewesen, mit schon jetzt erheblichen Anfahrtszeiten bis nach Bergheim.“

Guido van den Berg erkennt seitens der Landesregierung und der Krankenhausverwaltung einen mangelnden Willen, über die Rettung der Geburtsstation überhaupt nachzudenken, da man durch die Schließung vor dem angekündigten Zeitpunkt offenbar Fakten schaffen wollte: „Ich hätte mir hier einen NRW-Gesundheitsminister gewünscht, der auf die Sorgen des Bürgermeisters und der örtlichen Politik eingeht, statt verdeckt oder offen Schließungsgründe einer örtlichen Krankenhausverwaltung zu decken“, erklärt der SPD-Politiker aus dem Rhein-Erft-Kreis abschließend.