Finanzausschuss: Zukunftsfähiger Breitbandausbau

Sehr geehrter Herr Pohlmann,

Die SPD-Fraktion beantragt folgende Ergänzung zum Beschluss „Gigabitstrategie des Rhein-Erft-Kreises“:

Der Kreis setzt als Ziel des Breitbandausbaus folgendes fest: „Bis 2025 ist jedes Gebäude im Kreis mit Glasfaser erschlossen (FTTB)“.

Begründung:

Deutschland hängt bei der Versorgung mit zukunftsfähigen Breitbandangeboten hinterher. Selbst in einem für deutsche Verhältnisse gut versorgten Kreis wie dem Rhein-Erft-Kreis, existieren Angebote nahezu vollständig auf der Nutzung hoffnungslos überalterter Kupferleitungen.

Speziell für eine vom Strukturwandel betroffene Region ist erstklassige Infrastruktur entscheidend. Der Rhein-Erft-Kreis muss also eine Vorreiterrolle einnehmen. Bereits heute sind allgemein als großzügig eingeschätzte Bandbreiten (50-100Mbit) unzureichend. Speziell die für Heimarbeitsplätze unzureichenden Bandbreiten ins Internet (Upload) sind hier zu nennen.

In unterschiedlichsten Studien der letzten 18 Monate wurde der Breitbandbedarf für das Jahr 2025 berechnet. Einige haben sich selber in dieser Zeit nochmals (nach oben) korrigiert. Einig sind sich alle, das wir dringend einen deutlich höheren Upload (im Verhältnis) brauchen.

Aktuell liegt die Nutzung je Anschluss bei ~80GB pro Monat. In den letzten Jahren ist hier ein Anstieg von 20-40%/Jahr zu verzeichnen. Bis 2025 müssen wir also von einer Verzehnfachung des Bedarfs rechnen.

Dies führt zu Downloadraten (aus dem Internet) von mindestens 1.000 Mbit/s (1 GBit/s) und Uploadraten von mindestens 600 Mbit/s (0,6 GBit/s). Der Mehrbedarf wird jedoch im Jahr 2025 nicht stehen bleiben.

Diesem Bedarf kann nur ein Glasfasernetz gerecht werden. Der bestehende Antrag muss daher dahingehend konkretisiert werden, dass ausschließlich Glasfaser im Rahmen des Breitbandkonzeptes des Rhein-Erft-Kreises gefördert wird. Eigenwirtschaftliche glasfaserlose Lösungen dürfen daher keine Unterstützung erfahren.

Nur wenn wir alle Bemühungen auf dieses Ziel ausrichten, können wir die Anschlusskosten pro Gebäude in einem Flächenkreis auch in dünnbesiedelten Lagen finanziell attraktiv gestalten.

Hier müssen alle an einem Strang ziehen und entsprechend den Vorträgen im Finanzausschuss müssen alle Beteiligten durch eine zentrale Stelle auf dieses Ziel eingeschworen werden. Diese Funktion muss der Kreis einnehmen.

Hierbei ist insbesondere der Blick auf den Backbone im Kreis zu richten. Investitionen sind hier von entscheidender Bedeutung, diese kämen ebenfalls einer 5G-Versorgung des Kreises zugute.

 

Quellen: https://www.wik.org/fileadmin/Studien/2017/Die_Privatkundennachfrage_nach_hochbitratigem_Breitbandinternet_im_Jahr_2025_FINAL.pdf

https://brekoverband.de/wp-content/uploads/2018/09/BREKO-Breitbandstudie-2018.pdf

 

Mit freundlichen Grüßen

Dierk Timm, Fraktionsvorsitzender

Hans Krings, Kreistagsabgeordneter

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