Gesundheitsausschuss: Gesundheitsoffensive des Rhein-Erft-Kreises – Bekämpfung von Adipositas

Sehr geehrter Herr Hermes,

wir beantragen zum Tagesordnungspunkt Haushalt folgenden Beschlussvorschlag abstimmen zu lassen:

  1. Der Rhein-Erft-Kreis stellt Mittel zur Finanzierung von zwei Ökotrophologen für die Jahre 2019ff. in den Haushalt ein.
  2. Der Rhein-Erft-Kreis stellt Mittel in Höhe von 25.000€ zur Erstellung eines Konzeptes „Mehr Bewegung im Kreis“ in den Haushalt ein. Teile des Konzeptes sollen sein:
    • Erarbeitung von Fortbildungsangeboten und Fachberatungen für LehrerInnen und Erzieherinnen
    • Erarbeitung von Handlungsoptionen zur Steigerung der Bewegung an Schulen und KiTas
    • Umsetzungsschwierigkeiten beim Schulsportunterricht sollen eruiert werden und geeignete Vorschläge zur flächendeckenden Umsetzung des Schulsportes werden erarbeitet

 Begründung:

Der Bericht von Frau Dr. Moos in der Gesundheitskonferenz war sehr nachdrücklich. Unsere Kinder und Jugendlichen werden immer noch immer dicker. Dies geht auf zwei Dinge zurück:

  1. Fehlende Bewegung
  2. Viel zu kalorienhaltige Ernährung

Dieser Entwicklung müssen wir entschieden begegnen. Die SPD-Fraktion plädiert dafür, eine zentrale Stelle zur Sicherung des Qualitätsstandards der Verpflegung an Schulen einzurichten. Ähnlich dem Arbeitskreis Zahngesundheit soll so, durch den Kreis initiiert,

ein Standard erarbeitet werden, welcher sich an den Empfehlungen unabhängiger wissenschaftlicher Stellen orientiert. Ernährung muss, entsprechend dem Aktionsplan „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ nachhaltig, gesund und regional sein.

In Deutschland gibt es (Stand 12/2017) rund 4,5 Millionen Menschen die bereits Adipositas 2 oder 3 haben. Die Zahl der morbid adipösen Erwachsenen (Adipositas 3) hat sich in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt.

Erkrankungen wie Diabetes, Herzinfarkte und Atherosklerose sind direkte Folgeerscheinungen des Übergewichts. Die direkten Kosten für das deutsche Gesundheitssystem liegen doppelt so hoch wie die Kosten durch Alkoholkonsum (20 Milliarden Euro zu 10 Mrd. Euro pro Jahr).

Übergewicht ist also die größte Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem. Dieser können wir nur und am einfachsten mit Prävention begegnen.

Die SPD-Fraktion ist der Meinung, dass einzelne Städte eine solche Stelle nicht auslasten können. Der Blick für den gesamten Kreis kann dies sehr leicht.

Des Weiteren muss zur Erhöhung der Bewegung eine zentrale Unterstützung der Schulen und KiTas erfolgen. Hierbei sind neben den direkt umzusetzenden Optionen bspw. Ansprüche an die Architektur solcher Gebäude zu erarbeiten. Da der Schulsport nicht leisten kann, was in der Freizeit nicht mehr selbstständig gemacht wird, müssen neue Wege erdacht werden. Hier sollte natürlich neben den OGSen gemeinnützige Anbieter und Vereine wie der KreisSportBund beteiligt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.in-form.de/

Mit freundlichen Grüßen

Dierk Timm, Fraktionsvorsitzender

Fadia Faßbender, Kreistagsabgeordnete

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