EkoZet kann Veranstaltungen nur mit finanzieller Hilfe des Kreises veranstalten
Im Kreisausschuss am vergangenen Donnerstag ging es auch um die fragwürdigen Geschäftspraktiken des mehrheitlich vom Kreis betriebenen Energie Kompetenz Zentrum EkoZet. Dessen Geschäftsführung hatte die Kreisverwaltung um eine Zuwendung in Höhe von 19.000 Euro gebeten. Diese war nötig, weil Veranstaltungen des EkoZet nicht aus Mitteln des Haushalts des EkoZet bezahlt werden konnten. Die Verwaltung hatte deshalb eine entsprechende Vorlage zur Abstimmung gestellt, mit der dem EkoZet die Summe zur Verfügung gestellt werden sollte.
Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Dierk Timm erklärt dazu:
„Hier zeigen sich bedenkliche Anzeichen einer Selbstbedienungsmentalität. Veranstaltungen zu planen und zu veranstalten, von denen man weiß, dass man sie nicht finanzieren kann, ist bereits ein fragwürdiges Vorgehen. Das Mindeste wäre, vorab diesen Finanzierungsbedarf in den Gremien des EkoZet zu thematisieren. Zwei Monate nach einer Veranstaltung um Geld zu bitten, zeugt nicht von umsichtiger Geschäftsführung.“
Im Juni hatte sich das EkoZet an der „Nacht der Technik“ beteiligt und dafür in einem Schreiben an den Kreis von Anfang September 6.500 Euro aus dem Kreishaushalt erbeten. Im diesem Schreiben wurde dann auch nach einer Zuwendung für zwei weitere Veranstaltungen im September und November in Höhe von 12.500 Euro gefragt.
„Anscheinend plant das EkoZet bei seinen Veranstaltungen mit zusätzlichen Kreismitteln. Wofür haben wir da überhaupt noch eine Haushaltsplanung? Generell muss man sich fragen, ob Ausrichtung und Ausführung des EkoZet sinnvoll und tragfähig sind, wenn bereits zur Mitte des Jahres Veranstaltungen nicht mehr aus eigenen Mitteln finanziert werden können. Konsequenterweise hat die SPD-Fraktion deshalb ihre Unterstützung für diese fragwürdige Geschäftspraktik verweigert.“
Auch das Hürther Kreistagsmitglied Oliver Scheffler (SPD), Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, sieht das Vorgehen des Geschäftsführung des EkoZet sehr kritisch: „Das EkoZet leistet sich einen gut bezahlten Geschäftsführer und einen Prokuristen. Da ist zu erwarten, dass ordentlich gearbeitet wird. Der Kreis finanziert das EkoZet mit 450.000 Euro. Seit Jahren steigt der Verlustausgleich und das reicht immer noch nicht?“