Landesregierung lässt Anwohner der Ultranet-Leitung in Pulheim-Geyen im Stich

Baustelle bei Pulheim Geyen. 19.4.108 Bild: hochhausen

In Pulheim hat sich gegen die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung Ultranet, bei der auf den neu errichteten Wechselstrommasten zusätzlich ein Gleichstromkabel installiert werden soll, Widerstand formiert. Etwa 40 Bürgerinnen und Bürger haben eine ‚Pulheimer Bürgerinitiative gegen Ultranet‘ (PBU) ins Leben gerufen und hinterfragen das Projekt der Netzbetreiber Amprion und Transnet BW. Die Initiative kritisiert, dass auf der Hybrid-Trasse erzeugte elektrische und magnetische Felder nicht abschließend und anhand belastbarer Studien auf ihre Gefährlichkeit erforscht seien.

Aus diesem Grund wollte ich in einer Kleinen Anfrage von der Landesregierung wissen, wie sie die in Pulheim-Geyen befürchteten gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch die geplante Gleichstromleitung Ultranet bewerte. Die Antworten der Landesregierung sind leider ernüchternd. Es fehlt an klaren Aussagen, ob die Leitung die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner beeinträchtige, wie groß der Abstand von der Leitung zu den Häusern sei und ob ein Brummen durch die neue Ultarnet-Stromleitung zu erwarten seien. Zudem erläutert die schwarz-gelbe Landes-
regierung, dass die Anwohner an der geplanten Stromtrasse mit Wertverlusten ihrer Immobilien rechnen müssten, da dort schon immer Strommasten standen. Die Arroganz und Unwissenheit der Landesregierung finde ich erschreckend:

„Ich erwarte von der Landesregierung, dass sie die Sorgen und Fragen der Anwohnerinnen und Anwohner ernst nimmt und klare Aussagen trifft.“

Lediglich zum Zeitplan für das weitere Verfahren machte die Landesregierung in der Beantwortung der Kleinen Anfrage konkrete Angaben. Die Vorlage der Unterlagen durch den Betreiber Amprion erwartet die Bundesnetzagentur im dritten Quartal 2018. Wenn die Unterlagen vorliegen, werden sie von der Bundesnetzagentur auf Vollständigkeit geprüft und bei Vollständigkeit öffentlich ausgelegt. Mit den Einwendern wird dann ein Erörterungstermin durchgeführt, bevor eine Entscheidung über den Trassenkorridor getroffen wird.

„Ich fordere die CDU/FDP-Landesregierung auf sich vor Ort mit den Betroffenen zu treffen und das Projekt zu erläutern.“

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