Der Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern im Rhein-Erft-Kreis bleibt weiter hoch. Dies ist ein Ergebnis meiner Kleinen Anfrage, mit der ich die Landesregierung um genaue Daten zur Personalsituation an den Schulen im Rhein-Erft-Kreis gebeten hatte. Zwar konnten im letzten Einstellungszeitraum 27 Stellen neu besetzt werden, allerdings verliefen 18 Stellenausschreibungen auch nicht erfolgreich.
„Die Landesregierung ist dringend aufgefordert für bessere Rahmenbedingungen zu sorgen. Die gerade vorgestellte Kampagne mit ihrem bemühten Slogan lässt leider konkrete Maßnahmen vermissen, die den Lehrerberuf attraktiver für Berufsanfänger oder Quereinsteiger macht.“
Grundschulen besonders betroffen
Gerade bei den Grundschulen fällt auf, dass vielerorts eine Personalausstattungsquote von 100% nicht erreicht werden kann (alle Werte Stand 19.03.18). So liegt die Bergheimer Carl-Sonnenschein-Schule etwa nur bei 88,1%. Auch in Pulheim liegen die Grundschulen Richeza (89,7%) und Wolfhelm (86,4%) beispielsweise unter 90%. Vor allem bei kleineren Grundschulen fällt der Personalmangel schwerer ins Gewicht. An Schulen wie den Hürther Grundschulen Bonnstraße und Kendenich liegen die Quoten nur bei 85,6%, bzw. sogar nur bei 79,3%.
„Die SPD-Landtagsfraktion hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, mit dem die Besoldung der Grundschullehrkräfte an die der weiterführenden Schulen angeglichen wird. Dies wäre ein sehr wichtiger Schritt, um dieses Arbeitsfeld attraktiver zu machen. Der Gesetzentwurf befindet sich aktuell noch in der parlamentarischen Beratung.“
Eine andere Kleine Anfrage hatte gerade erst aufgedeckt, dass Schulen im Rhein-Erft-Kreis, insbesondere Grundschulen, außerdem deutlich häufiger als im Landesschnitt eine Vakanz in der Schulleitung aufweisen. Allerdings scheinen die Zahlen der Landesregierung hier fehlerhaft zu sein und ich habe in einem Brief an die Minsterin um Klarstellung gebeten.
Personalausstattung nicht alleine entscheidend
Die Personalausstattungsquote allein sagt allerdings nichts über den Unterrichtsausfall an Schulen aus, ist allerdings ein Indikator für die Belastungssituation an den jeweiligen Schulen.
„Klar ist, dass zum Beispiel fachfremder Vertretungsunterricht nicht die Optimallösung ist. Hier tun die Schulen viel, allerdings wird gerade bei Krankheitswellen wie im Winter deutlich, dass Schulen an ihre Grenzen kommen. Wenn dann noch nicht einmal die haushaltsrechtlich vorgesehen Personalquote an den jeweiligen Schulen vorhanden ist, wird es natürlich noch viel eher problematisch.“
Ausbau der individuellen Förderung
Ausdrücklich begrüße ich die Aufstockung der sozialpädagogischen Fachkräfte mit denen im Grundschulbereich eine individuelle Förderung unterstützt werden soll. Von den neuen Stellen entfallen laut Auskunft der Landesregierung 21 auf den Rhein-Erft-Kreis. Hier werde ich darauf achten, dass hier nicht verantwortungslos mit sachgrundlosen Befristungen gearbeitet wird.
„Dies ist eine sinnvolle Unterstützung der Grundschulen. Mir ist aber wichtig, dass diese Stellen dauerhaft eingerichtet werden und so für Schulen, Schülerinnen und Schüler und Personal Kontinuität entsteht.“