Ärztemangel: 13,5 Hausarzt-Besetzungen im Rhein-Erft-Kreis fehlen

Stellungnahme zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage zur Hausarztversorgung im Rhein-Erft-Kreis:

Bild: colourbox

Der Hausärztemangel wird sich zukünftig wahrscheinlich weiter negativ für den Rhein-Erft-Kreis auswirken. Bereits heute sind kreisweit 13,5 Hausarztsitze unbesetzt. Besonders auffällig ist der Mangel in Kerpen, wo 6 Plätze frei sind und in Bedburg/Elsdorf, wo 4,5 Hausarztsitze unbesetzt sind.

Der Altersdurchschnitt der Hausärzte im Rhein-Erft-Kreis beträgt dabei laut Ministerium 53,6 Jahre. Von den 308 Hausärzten im RheinErft-Kreis sind mindestens 75 Hausärzte 60 Jahre alt und hiervor knapp die Hälfte gar über 65 Jahre. Für die Ausübung der Hausarzttätigkeit besteht kein Höchstalter, so dass nicht genau gesagt werden könne, wann diese Hausärzte in den Ruhestand gehen. Das Ministerium geht aber davon aus, dass in den nächsten 5 bis 10 Jahren diese 75 Ärzte über 60 Jahre in den Ruhestand gehen. Über die Anzahl der Hausärzte, die sich in den kommenden Jahren im Rhein-Erft-Kreis voraussichtlich niederlassen werden, könne keine Aussage getroffen
werden.

Die Antwort des Ministeriums zeigt, dass in dem kommenden Jahren große Herausforderungen auf die Hausarztversorgung im Rhein-Erft-Kreis zukommen. Es ist wichtig, dass hier keine Unterversorgung für die Menschen entsteht. Ich werde darauf achten, dass die Landesregierung ihrer Verantwortung nachkommt, die Hausärzteversorgung im Rhein-Erft-Kreis sicherzustellen.

Die vollständige Antwort der Landesregierung können sie hier nachlesen.

Hintergrund:

Im Februar hat das Gesundheitsministeriums NRW zum Hausärztemangel in NRW dargestellt, dass im Herbst 2017 bereits 574 Hausarztsitze in NRW komplett unbesetzt waren. Ursache hierfür sei, dass sich die Zahl der Hausärzte, die aus dem Berufsleben ausscheiden, seit 2006 um fast 80 Prozent auf 457 erhöht habe und die Zahl der neu zugelassenen Hausärzte nicht einmal halb so hoch sei. Je nach Region in NRW falle die Situation unterschiedlich dramatisch aus. In der Ärzteregion Nordrhein sind demnach etwa 40 Prozent der 6261
Hausärzte über 60 und über 12 Prozent sogar über 65 Jahre alt.