Statt innovativer Planung nur Diesel-Desaster

Busverkehr im Rhein-Erft-Kreis                    

Statt innovativer Planung nur Diesel-Desaster 

Desaster bei der Neuorganisation des Busverkehrs weitet sich aus

Der ÖPNV, insbesondere der Busverkehr, kann einen großen Beitrag zu einer kurzfristigen Verbesserung der Luftqualität in den Ballungsräumen leisten. Deshalb wird deutschlandweit über innovative Antriebsformen wie Wasserstoff- oder Elektrobusse und sogar über ganz große Würfe wie Kostenfreiheit diskutiert.

„Leider geht diese Diskussion komplett an CDU, Grünen und FDP bei uns im Kreistag vorbei“, erklärt der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Dierk Timm. „Die gründen lieber mit der Brechstange eine neue Busgesellschaft und nehmen dabei in Kauf, dass sie maximal eine 08/15-Lösung auf die Beine gestellt bekommen, die man selbst beim besten Willen nur als rückwärtsgewandt bezeichnen kann. Innovationen und Veränderungen im Denken müssen leider hinter der Gesellschaftsgründung zurückbleiben.“

Im Rhein-Erft-Kreis werden nach dem Willen der Kreistagsmehrheit bei der neuen Gesellschaft weiterhin ausschließlich Diesel-Busse fahren, viele davon gebraucht eingekauft. „Andere Busunternehmen werden sich freuen, wenn ihnen der Rhein-Erft-Kreis für ihre alten Diesel-Busse, die sonst niemand haben will, noch gutes Geld gibt“, meint Timm.

Die SPD-Fraktion hat schon mehrfach betont, dass klare Qualitätsstandards besonders in Bezug auf die Antriebstechniken umzusetzen sind. „Es darf unserer Auffassung nach nicht sein, dass im Jahr 2018 eine Busflotte angeschafft werden soll, die keinerlei Mindeststandards bei der Emissionsbelastung einzuhalten hat“, erklärt Verkehrsausschuss-Mitglied Bert Reinhardt.

Aus Sicht der Sozialdemokraten müssen drei wesentliche Vorgaben Bestandteil des Kriterienkatalogs für die neue Busgesellschaft werden:

  • Alle einzusetzenden Fahrzeuge müssen Abgasnorm EURO 6 erfüllen.
  • Eine Quotierung von emissionsfreien Fahrzeugen muss vorgegeben werden.
  • Zug um Zug müssen durch Anschaffung von emissionsfreien Neufahrzeugen Fahrzeuge mit Dieseltechnik ersetzt werden.

„Ein kommunaler Träger ist in unseren Augen direkt verpflichtet für die Einhaltung der Klimaschutzziele einzustehen. Dies gilt insbesondere, wenn man mit der RVK einen Betreiber ersetzt, der aufgrund der Förderzusagen von rund 15 Mio. Euro in den nächsten Jahren den Weg einer emissionsfreien Flotte bereits beschreitet“, so Reinhardt weiter.

Dass dies möglich ist, sieht man in den Stadtbusstädten, hier ganz aktuell in der Stadt Hürth, wo die Nutzung von Wasserstoffbussen festgeschrieben wurde.

„ÖPNV-Planung darf nicht rückwärtsgewandt sein und muss aus unserer Sicht dringend auch die Emissionsbelastung für Mensch und Umwelt berücksichtigen“, erklären Timm und Reinhardt abschließend.

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