Was passiert im Katastrophenfall?
„Precursor“-Fälle häufen sich / SPD-Fraktion fragt nach
„Die Berichte über sich häufende Precursor-Fälle, also Zwischenfällen, die gravierende Auswirkungen bis hin zur Kernschmelze haben können, beunruhigen viele Menschen im Rhein-Erft-Kreis völlig zurecht“, meint der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Dierk Timm. „Zugleich zeigen Studien des Untersuchungsrats für Sicherheit in den Niederlanden, dass die vorliegenden Katastrophenschutzpläne für den Fall eines nuklearen Unglücks teils unzureichend aufeinander abgestimmt sind.“ Die Sozialdemokraten möchten deshalb von der Kreisverwaltung wissen, ob es seitens des Kreises Handlungsbedarf gibt und wie die Abstimmung der Planungen mit anderen Gebietskörperschaften oder Behörden erfolgt. „Uns interessiert auch, ob die vorhandenen Pläne nur auf den Schutz der Bevölkerung im Rhein-Erft-Kreis abstellen, oder ob auch berücksichtigt ist, dass mit massiven Fluchtbewegungen aus dem Raum Aachen Richtung Osten, also in oder zumindest durch das Kreisgebiet zu rechnen ist“, meint Timm.
Zugleich ergeben sich aus den Äußerungen von NRW-Ministerpräsident Laschet Fragen, die die SPD-Fraktion geklärt haben möchte. „Der Ministerpräsident erklärt, man könne Belgien die Abschaltung der Pannen-Reaktoren mit der Lieferung von mit Braunkohle erzeugtem Strom ausgleichen“, meint der Landtagsabgeordnete Guido van den Berg. „Es zeigt sich jetzt zwar, dass Herr Laschet in der Frage noch gar nicht mit den Belgiern in konkreten Verhandlungen war. Wir sollten die Option aber prüfen und in den Blick nehmen, welche neuen Leitungstrassen aus dem Rheinischen Revier heraus Richtung belgische Grenze notwendig wären“, so der Sozialdemokrat.
Die SPD-Fraktion hat eine entsprechende Anfrage zur Sitzung des Kreisausschusses am 01.03.2018 gestellt.