Weiter erhebliche Mängel an Bahnhöfen im Kreis

Der neue Stationsbericht des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland zeigt im Vergleich zum Vorjahr leider keine spürbare Verbesserung für die 16 Stationen im Kreisgebiet. Nach wie vor stellen dabei die Bahnhöfe entlang der Erftstrecke ein besonderes Problem dar. „Die Stationen in Glesch, Paffendorf, Bergheim und Zieverich werden als nicht akzeptabel bewertet“, erläutert Dierk Timm, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. „Von allen 196 bewerteten Bahnhöfen fallen nur 12 in diese unterste Kategorie, davon vier bei uns im Kreis und alle in der Stadt Bergheim“. Er erinnert aber daran, dass diese Stationen im Zuge des Ausbaus der Strecke zur S-Bahn-Strecke grundlegend modernisiert und umgestaltet werden. „Das ist neben der verbesserten Mobilität ein ganz wichtiger Aspekt, weshalb wir uns für die S-Bahn einsetzen“, ergänzt Guido van den Berg MdL.

Insgesamt liegt die Stationsqualität im Kreis unter dem Schnitt in der Region. So fallen 25% aller Stationen im Kreis in die unterste Kategorie „nicht akzeptabel“ – insgesamt sind es nur 6,1%. 62,5% der Stationen im Kreis sind akzeptabel – insgesamt sind es aber 69,9%. In der mittleren Kategorie „noch akzeptabel“ finden sich im Kreis nur zwei Stationen oder 12,5%, Buir und Quadrath-Ichendorf – insgesamt sind es 24%.

Barrierefreiheit ist nach wie vor in Brühl und Hürth-Kalscheuren ein Problem. Während aber für Brühl im Rahmen des Programms Rhein-Ruhr-Express (RRX) schon eine Lösung existiert (bis 2018 sollen drei Aufzüge installiert werden), gibt es für Hürth-Kalscheuren, wo nicht alle Bahnsteige barrierefrei sind, noch keine Vorschläge. Auch in diesem Jahr fließt die Barrierefreiheit nicht in die Gesamtbewertung ein, weshalb beide Stationen ein gutes Ergebnis und die Gesamtwertung „akzeptabel“ erhalten.

Auffallend ist, dass der Kreis beim Thema Vandalismus ein Problem hat. Hier wird gemeinsam mit den jeweiligen Stationsbetreibern an Einzelfalllösungen gearbeitet, beispielsweise besonders zerstörungssichere Vitrinen oder Sitzbänke.

Ganz oben bei den Bewertungen im Kreis stehen die Bahnhöfe in Pulheim, Horrem, Brühl und Hürth-Kalscheuren mit jeweils rund 95% (wobei in Brühl und Kalscheuren die fehlende Barrierefreiheit nicht berücksichtigt wurde). Dazu muss man aber auch festhalten, dass sich die Bewertung nicht immer mit der Wahrnehmung vor Ort deckt. Beispielsweise gibt es in Sindorf immer wieder Beschwerden über die nicht ausreichende Dimensionierung des Bahnsteigs, was im Stationsreport keine Rolle spielt.

„Mit dem S-Bahn-Ausbau auf der Erftstrecke und dem RRX werden viele Bahnhöfe im Kreis deutliche Aufwertungen erfahren“, fasst Timm die Ergebnisse zusammen. „Es bleiben aber auch dann noch Baustellen übrig. Wir müssen für Kalscheuren und Sindorf eine Lösung finden – der NVR hat angekündigt, dass die Stationen, die nicht schon von laufenden Programmen erfasst sind, noch 2017 in ihrem Zustand erfasst werden und erste Machbarkeitsüberlegungen und Kostenschätzungen angestellt werden. Da gehört Kalscheuren meiner Meinung nach mit dazu. Und die Situation in Sindorf ist ebenfalls unbefriedigend und trägt nicht dazu bei, den SPNV in einem wachsenden Stadtteil zu stärken“, so Timm abschließend

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