Mit Sicherheit Bahnfahren

„Viele Menschen fühlen sich unsicher, wenn sie mit der Bahn fahren – gerade abends und nachts, wenn wenig Betrieb ist und besonders dann, wenn sie an kleinen Bahnhöfen alleine warten müssen“, meint der SPD-Fraktionsvorsitzende Dierk Timm. „Auch für das Bahnpersonal ist die Unsicherheit hoch. Sie erleben in ihrem Arbeitsalltag zunehmend aggressives Verhalten – ernste Verletzungen sind zum Glück die Ausnahme.“

Timm hat sich beim Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) zum Thema Sicherheit schlau gemacht – er ist dort auch u. a. Vorsitzender des Aufsichtsrats. „Der NVR steht im engen Austausch beispielsweise mit den Verkehrsverbünden, dem Landesverkehrsministerium sowie der Bundes- und Landespolizei – und natürlich der Bahn und ihrer Tochtergesellschaften, aber auch z. B. mit der KVB. Der Erfahrungsaustausch und die Kompetenzbündelung hilft, gute Konzepte für mehr Sicherheit in den Bahnen zu entwickeln.“

Ein ganz wichtiger Baustein ist dabei das Zugbegleit- und Sicherheitspersonal. „Seit dem Fahrplanwechsel 2014 werden alle S-Bahn-Fahrzeuge in den Abend- und Nachtstunden von Sicherheitspersonal in Doppelstreifen begleitet“, weiß Timm. Auch die Zahl der Zugbegleiter wird in den Nächten vor Samstagen, Sonn- und Feiertagen deutlich erhöht. Ganz besonders begleitet werden dabei Großveranstaltungen wie Karneval, Kölner Lichter oder Fußballspiele. Testweise im Einsatz sind die sogenannten Bodycams, mit denen die Sicherheitskräfte ausgestattet werden. Sie sollen deeskalierend wirken und außerdem im Konfliktfall wichtiges Beweismaterial liefern. Die Ergebnisse des Testes werden für Mitte 2017 erwartet – fallen sie positiv aus, sollen Bodycams im NVR-Gebiet künftig flächendeckend eingesetzt werden.

In allen Fahrzeugen, die der NVR seit 2008 bestellt hat, sind Videoaufzeichnungssysteme vorhanden. Zusätzlich wurden ab 2014 die S-Bahn-Fahrzeuge nachgerüstet. Die Aufzeichnungsdauer beträgt derzeit 72 Stunden, soll aber auf 120 Stunden ausgeweitet werden. Allein die Polizei hat Zugriff auf die Aufzeichnungen. Mittelfristig sollen zudem alle Haltestellen mit Videoüberwachung ausgerüstet werden. „Im Rhein-Erft-Kreis haben die Haltestellen in Bergheim, Brühl, Buir, Kierberg und Stommeln schon jetzt Kameras auf den Bahnsteigen. Eine Info- und Notrufsäule am Bahnsteig gibt es erst in Brühl und Kierberg“, berichtet Timm. Er fordert, alle Haltestellen im Kreis so auszustatten.

Positiv wertet Timm, dass nach dem aktuellen Stationsreport des NVR die Beleuchtungssituation sowohl der Zugänge als auch des Bahnsteigs an allen Haltepunkten im Kreis vorhanden und akzeptabel sind.

„Der NVR arbeitet daran, Bahnfahren Schritt für Schritt noch sicherer zu machen“, freut sich Timm. „Das macht den ÖPNV attraktiver – und das entlastet die Straßen“, so der Sozialdemokrat abschließend.

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