Zahlen für den Tourismusverein

Die Tourismusförderung war eine der umstrittenen Lieblings-Spielwiesen des ehemaligen Landrats Werner Stump. Aus einer Anschubfinanzierung durch den Kreis ist inzwischen eine Dauersubvention geworden. 82.000 Euro jährlich überweist der Kreis und dazu zusätzlich einen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 47.000 Euro. Dazu erhielt der Verein bisher noch die Beiträge der Städte, die Mitglied im Verein waren. Die von der Privatwirtschaft aufgebrachten Beiträge, die von der Arbeit des Vereins ja direkt profitieren soll, sind dagegen sehr niedrig.

Von den zehn Städten im Kreis waren bisher nur sechs Städte Mitglied im Tourismusverein. Die anderen Städte haben sich bewusst dagegen entschieden bzw. sind sogar ausgetreten.

„Diese eigenmächtigen Entscheidungen haben dem Verein aber nicht in den Kram gepasst“, so der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Dierk Timm. Wie kürzlich bekannt wurde, hat der Verein deshalb seine Satzung geändert. „Jetzt zahlen die Städte keinen Beitrag mehr – der Beitrag des Kreises verdoppelt sich dagegen aber. Er übernimmt die Beitragsausfälle und zahlt zusätzlich auch noch die Beiträge für die Städte, die bisher nicht Mitglied waren“, erläutert Timm. Das zahlen alle zehn Städte im Kreis jetzt indirekt über die Kreisumlage.

Auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Brigitte Dmoch-Schweren MdL findet diese Entwicklung unangemessen. „Die CDU-geführte Kreistagsmehrheit hat sich gegen soziale Schwerpunkte im Haushalt verwehrt und ist nun bereit den Tourismusverein durch solche Maßnahmen weiter zu päppeln. Das Geld hätte man besser in Ernährungsberatung an KiTas und Schulen investiert um nur ein Beispiel zu nennen“, betont Dmoch-Schweren MdL.

Gefragt wurden die Städte auch nicht. So war der Stadt Hürth der Sachverhalt bisher unbekannt. Eine Mitgliedschaft im Tourismusverein war auch nicht geplant.

„Vier Städte haben sich bewusst gegen die Vereinsmitgliedschaft entschieden – zahlen müssen sie jetzt indirekt über die Kreisumlage trotzdem. Diese Form der Zwangsbeglückung lehnen wir entschieden ab“, so Timm abschließend.