Sicherheit im Wandel für die Rübenbauern

Guido van den Berg MdL beim Rheinischen Rübenbauernverband
Guido van den Berg MdL beim Rheinischen Rübenbauernverband

Guido van den Berg war als Abgeordneter und stellvertretender Landrat beim Rheinischen Rübenbauernverband eingeladen und begrüßte die Mitglieder des Verbandes im Rhein-Erft-Kreis.

Der Rheinische Rübenbauern Verband fasst seine Verbandstagung wie folgt zusammen:

"Rund 560 Besucher konnte Bernhard Conzen, Vorsitzender des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes (RRV), bei der gestrigen Mitgliederversammlung des RRV am 12. Januar in Bergheim begrüßen. Zufrieden blickte der RRV-Vorsitzende zunächst auf die vor knapp zwei Wochen beendete Rübenkampagne, in welcher trotz suboptimaler Witterung bis in den August hinein letztlich noch ein hoher Ertrag von 77,6 t/ha mit 17,7 % Zuckergehalt erreicht werden konnte. Damit gehöre man zu den Besten in Europa, so Bernhard Conzen. Das sei aber auch nötig, um unter den verschärften Wettbewerbsbedingungen nach dem Ende des Quotensystems ab 2017 erfolgreich am Markt zu bestehen.

In einem Grußwort äußerte Guido van den Berg, stellvertretender Landrat des Rhein-Erft-Kreises, seine Sorge über die Folgen der Zuckermarktreform für die, in seinem Landkreis so wichtige Zuckerwirtschaft, und sicherte den Beteiligten Unterstützung zu. Eine Zuckersteuer lehnte er mit Nachdruck ab. Der Präsident des Landesbauernverbandes Rheinland Nassau, Michael Horper wies in seinem Grußwort auf das derzeit schwierige Marktumfeld für Agrarrohstoffe hin und forderte die Politik auf, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft konstruktiv zu flankieren.

Den Schwerpunkt der Veranstaltung bildete der Blick nach vorn d.h. auf den Zuckermarkt ab 2017. Dirk de Lugt, Aufsichtsratsvorsitzender der Royal Cosun aus den Niederlanden, stellte zunächst das Konzept der holländischen Zuckerwirtschaft vor. Dort wird die Verarbeitungskapazität der beiden Zuckerfabriken deutlich erhöht. Auch die niederländische Zuckerwirtschaft gilt als überaus wettbewerbsfähig. Über definierte Konditionen für die Anbauer will man den Rübenanbau nachhaltig sicherstellen. Bernhard Conzen wies darauf hin, dass beide Regionen durch gekoppelte Rübenbeihilfen in anderen EU-Mitgliedstaaten Wettbewerbsnachteile haben würden. In Deutschland und den Niederlanden gebe es solche Beihilfen nicht. Für die Politik gelte es, diesen Missstand spätestens 2020 zu beenden.

Frank Walser, Geschäftsführer der Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG, skizzierte die Pläne seines Unternehmens für die Zeit ab 2017. Danach soll im Rheinland die Verarbeitungsmenge deutlich steigen. Um erfolgreich zu sein müsse man ab 2017 effizienter denn je sein und mit schwankenderen Preis zurechtkommen können. Sein Unternehmen, so Walser, setze voll auf die Rübe als Rohstoff.

Bernhard Conzen schließlich stellte in seinem Referat die Grundzüge des neuen Mengenkonzepts im Rheinland vor. Er wies auf den hohen Konkurrenzdruck bei der Rübenerzeugung hin, sie sei angesichts attraktiver Anbaualternativen längst kein Selbstläufer mehr. Er zeigte sich aber überzeugt, dass Zuckerindustrie und Rübenanbauer im Rheinland gemeinsam die Leistungsstärke besitzen, den Wettbewerb auf dem EU-Zuckermarkt zu bestehen. Gleiches gelte für die Zuckerrübe im Wettbewerb der Feldfrüchte auf dem Acker."