Eklat im Sozialausschuss

Unverrichteter Dinge musste der Referent wieder den Heimweg nach Duisburg antreten. CDU, FDP und Grüne hatten kein Interesse daran, seine Ausführungen zum Thema Taschengeldbörse zu hören. „Ich bin zutiefst beschämt über dieses ignorante, bornierte und gegen jede gute Sitten verstoßende Verhalten gegenüber einem von der Verwaltung extra zu diesem Thema geladenen Referenten. Eingeladen zu werden, um von CDU, Grünen und FDP direkt den Stuhl vor die Tür gesetzt zu bekommen – das ist menschlich nicht in Ordnung und inakzeptabel“, zeigt sich Fadia Faßbender, Sprecherin der SPD-Fraktion, fassungslos.

In der Sozialausschusssitzung vor der Sommerpause hatte die SPD-Fraktion beantragt, das Projekt Taschengeldbörse auch im Rhein-Erft-Kreis einzuführen. Hierzu bestand aber noch Informationsbedarf im Ausschuss, dem nun Rechnung getragen werden sollte. So sollte das Interesse der Städte abgefragt und einige rechtliche Fragen geklärt werden. Diese Informationen lagen noch nicht vor, die Verwaltung hatte aber einen sachkundigen Referenten eingeladen. Die Jamaika-Koalition wollte das Thema aber überhaupt nicht behandeln. „Obwohl der Referent vor Ort war und sicher wichtige und interessante Informationen hätte liefern können, ließ man ihn nicht zu Wort kommen. Das ist völlig unangemessen, schadet dem Ruf des Kreises und ist auch der Sache selbst nicht zielführend“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Dierk Timm.

Die SPD-Fraktion geht nun davon aus, dass das Thema Taschengeldbörse für den Kreis Vergangenheit ist. „Die Fristen zur Beantragung der Fördergelder laufen ab. Schade, haben doch einige Städte im Kreis, darunter z. B. noch am Mittwoch Erftstadt mit einem einstimmigen Beschluss des Jugendhilfeausschusses, ihr Interesse bekundet“, so Faßbender und Timm abschließend.