
Kinderschutzprobleme treten immer da besonders stark auf, wo Armut herrscht. Diese alarmierende Erkenntnis stellte Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes an den Anfang seines Impulsreferates auf dem Ideen-Treff der Rhein-Erft SPD in Hürth. Auf Einladung des Hürther Bürgermeisterkandidaten Stephan Renner und der Landtagsabgeordneten Brigitte Dmoch-Schweren war der Dormagener nach Hürth gekommen, um gemeinsam mit einem interessierten Publikum über präventive Maßnahmen für den Schutz der Kinder zu diskutieren. Armut in den Familien und Defizite bei der Erziehung führen fast immer zu schlechteren Bildungschancen, schlechtere Gesundheit und verstärkte Erfahrungen mit Gewalt so Hilgers. Es gilt für die verantwortlichen in Politik und Gesellschaft, die Rahmenbedingungen der Jugendhilfe und des Kinderschutzes zu verändern: Ein ledigliches Versorgen der betroffenen Kinder und Familien ist nicht zielführend stellte Hilgers fest. Hilfe zur Selbsthilfe sei der geeignete Weg. Soziale Hilfen könnten darüber hinaus nur funktionieren, wenn sie von Wertschätzung gegenüber den Betroffenen getragen würden. Es sei notwendig, sich Zeit zu nehmen und das gesamte Menschenbild des Hilfebedürftigen zu betrachten. Miteinander in Dialog treten nicht über die Betroffenen reden und entscheiden, das hilft weiter sagte Hilgers. Netzwerke müssten gepflegt und neu gedacht werden. Es genügt nicht, wenn sich die Leiter der Jugendhilfeträger einmal monatlich treffen das Personal in den Einrichtungen muss sich über möglichst jeden Einzelfall, jedes einzelne Kind, austauschen, damit ihm weiter geholfen werden kann forderte Hilgers. Natürlich koste der Kinderschutz Geld. Aber durch die Investition in präventive Maßnahmen würden am Ende hohe Ausgaben im Sozialbereich eingespart werden können. Gerade bei Kommunen mit schwieriger Haushaltslage würde sich das also rechnen, verdeutlichte Hilgers seinem Publikum.
Bürgermeisterkandidat Stephan Renner meint, dass auch in Hürth nach wie vor Handlungsbedarf besteht. "Wir müssen unsere Konzepte immer wieder überdenken und weiterentwickeln, damit jedes Kind Chancen bekommt. Das ist mir ein ganz wichtiges Anliegen und eine Aufgabe für ganz viele Bereiche der Verwaltung, nicht nur das Jugend-amt. betonte Renner.
Brigitte Dmoch-Schweren versprach, sich auch weiterhin in Ihrer Ar-beit als Landtagsabgeordnete für die Bekämpfung von Kinderarmut und für den Ausbau präventiver Maßnahmen im Kinderschutz einzu-setzen: Dies ist auch das Credo unserer Ministerpräsidentin Hannelo-re Kraft. Es ist richtig, dass sie das Thema als Chefsache anpackt so Dmoch-Schweren.