


Lesen Sie hier eine Pressemitteilung der RWE Power AG vom 16.03.2015:
Mit der Studie Standort Zukunft ist erstmals in Deutschland die Lebenseinstellung der Generation der 27- bis 34-Jährigen intensiv untersucht worden. Welche Schlussfolgerungen zieht die Politik daraus? Wie bewertet die Wirtschaft die Ergebnisse? Was bedeuten sie für Vertreter dieser Generation?
Fragen wie diese standen im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion in der Rhein-Erft-Akademie in Hürth. Die Landtagsabgeordneten Guido van den Berg (SPD) und Gregor Golland (CDU), der IGBCE-Jugendvorstand Christoph Vormstein und RWE Power-Vorstandsvorsitzender Matthias Hartung beschäftigten sich mit der Studie und vor allem mit möglichen Auswirkungen für die Region.
Einigkeit bestand bei der Bestandsaufnahme: Die Gesellschaft muss stärker auf die Menschen um die 30 hören: Sie sind die Entscheider von morgen. Doch heute halten sie sich unter anderem wegen Berufswahl und Familienleben zu stark aus der politischen Öffentlichkeit zurück. Das birgt die Gefahr, dass ihre Ansichten und Bedürfnisse zu kurz kommen. Basis der Diskussion waren zwei vom Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid und dem Beratungs-unternehmen Deekeling Arndt Advisors erstellte repräsentative Studien, in denen jeweils 1.000 Personen der Altersgruppe befragt worden sind. Zusätzlich wurde die Fragestellung in mehreren Workshops mit Teilnehmern aus der Generation 30 qualitativ untersucht.
Wenn Industrie für 91 Prozent der Befragten wichtige Voraussetzung für Wohlstand und Wachstum in Deutschland ist, sollten wir darauf achten, dass dafür auch die Rahmenbedingungen stimmen, betont Guido van den Berg. Er fordert: Wir sollten selbstbewusst sagen: Industrie ist nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung, wenn wir Antworten für eine digitale Welt, höhere Energie- und Ressourceneffizienz oder neue Mobilitätskonzepte finden wollen. Der in den 1980er Jahre geborenen Generation ist dabei bewusst, dass industrielle Produktion in Deutschland auch in Zukunft ein Garant für Wohlstand ist. Gleichzeitig hat diese Generation aber eben auch gestiegene Ansprüche an Nachhaltigkeit, Planungssicherheit und an ein ausgewogenes Familienleben. Guido van den Berg wörtlich: Mit dem Strukturwandel hin zur Innovationsregion Rheinisches Revier können wir Industriestandort der Zukunft sein. Wir müssen die Wünsche der Generation um die 30 ernst nehmen und Lebensperspektiven mit kalkulierbaren Risiken ermöglichen. Diese Anstrengung müsse mit vereinten Kräften in Angriff genommen werden: Politik, Gesellschaft, Unternehmen wie RWE und vor allem die Befragten selber seien gefordert.
Die Generation um die 30 wünscht sich grundsätzlich mehr Aufmerksamkeit von der Politik. Laut Studie wirft über die Hälfte der Interviewpartner den Politikern vor, sie setzten sich stärker für die Älteren ein. Auf der Prioritätenliste der Dreißiger stehen höhere Investitionen in die Zukunft, also mehr Engagement für junge Familien, für Aus- und Weiterbildung, für Forschung und Innovation.
Gregor Golland hob mit Blick auf diesen Befund hervor: In diesen Bereichen sind wir in der Region zwischen Köln, Aachen und Mönchengladbach gut unterwegs. Mit Terra Nova, dem Indeland und anderen Arbeitsgemeinschaften von Kreisen, Städten und Wirtschafts-unternehmen wird der Wandel im Revier vorangetrieben. Aber: Wir müssen bereit sein, den jungen Menschen zuzuhören und sie dafür gewinnen, gemeinsam die Zukunft in der Region zu gestalten.
Die um die 30-Jährigen haben klare Vorstellungen: Umweltschutz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit müssen von der Industrie ernst genommen und sichtbar umgesetzt werden. Die Energiewende ist für sie Fakt, der Ausbau der Erneuerbaren soll weitergehen. Sorge besteht bei den Befragten im Hinblick auf ein gerechtes Wirtschaftswachstum im Sinne einer fairen Verteilung. Für 93 Prozent ist Wirtschaftswachstum wichtig. 66 Prozent befürchten, dass Strom für Teile der Gesellschaft in Zukunft nicht mehr bezahlbar ist. Als Gefahr sehen sie eine mögliche Abwanderung von Unternehmen aufgrund steigender Strompreise. Das würde besonders Regionen wie das rheinische Braunkohlenrevier treffen, wo viele Unternehmen aus Chemie, Aluminiumproduktion und anderen Industriezweigen von der Lage im Energiezentrum Nordrhein-Westfalens profitieren.
Für 77 Prozent der Befragten meiner Generation ist das ein besonders wichtiges Anliegen. Für sie ist die Sicherung von Arbeitsplätzen eine entscheidende Aufgabe von Wirtschaftsunternehmen, erklärt IGBCE-Jugendvorstand Christoph Vormstein. Deshalb müssen wir als Gewerkschafter auch hier vor Ort dafür kämpfen, dass das Revier für junge Menschen ein sicherer und dauerhafter Wohn- und Arbeitsplatz bleibt. Und das schaffen wir nur, wenn die ansässigen Unternehmen konkurrenzfähig und attraktiv sein können.
Matthias Hartung erklärte, warum die RWE das Studienprojekt Standort Zukunft initiiert hat: Wir wollten die Generation der um die 30-Jährigen besser verstehen, denn sie werden schon bald eine zentrale Rolle in der Gestaltung unseres Landes und damit auch des rheinischen Braunkohlenreviers einnehmen. Wir müssen heute auf die Entscheider von morgen hören, damit wir ihre Forderungen und Bedürfnisse kennen und unsere Strategie darauf ausrichten. Mit der Studie will RWE zudem die öffentliche Diskussion über die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland und damit auch des rheinischen Reviers treten.
Zur Studie:
Mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid und dem Beratungsunternehmen Deekeling Arndt Advisors hat RWE zwei repräsentative Bevölkerungsumfragen mit jeweils 1.000 Personen im Alter von 27 bis 34 Jahren durchgeführt. Die quantitativen Ergebnisse wurden durch qualitative Workshops ergänzt, die in vier deutschen Großstädten mit insgesamt rund 60 zufällig ausgewählten um die 30-Jährigen stattgefunden haben. Die Studie ist die bislang die einzige, die sich in dieser fundierten Art mit der Zielgruppe der um die 30-Jährigen beschäftigt.
Weitere Informationen unter: www.standortzukunft.de