Auf der Suche nach bezahlbaren Wohnungen

Jochen Ott MdL, Dagmar Andres MdL, Achim  Leirich, Jürgen Becher, Brigitte Dmoch-Schweren MdL, Guido van den Berg MdL und Sascha Solbach
Jochen Ott MdL, Dagmar Andres MdL, Achim Leirich, Jürgen Becher, Brigitte Dmoch-Schweren MdL, Guido van den Berg MdL und Sascha Solbach
Jürgen Becher, Achim Leirich, Sascha Solbach, Guido van den Berg MdL und Jochen Ott MdL
Jürgen Becher, Achim Leirich, Sascha Solbach, Guido van den Berg MdL und Jochen Ott MdL
Guido van den Berg MdL
Guido van den Berg MdL

Lesen Sie hier den Artikel von Christina Hustedt im Kölner-Stadt-Anzeiger vom 02.03.2015:

"Im Rahmen der Reihe „Fraktion vor Ort“ hatte die SPD-Fraktion im NRW-Landtag am Freitagabend nach Wesseling zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Im Hotel am Rhein sollte zum Thema „Heimat im Quartier“ über aktuelle und zukünftige Wohnkonzepte in der Region diskutiert werden. Da außer den Experten auf dem Podium vor allem Amts- und Mandatsträger der SPD aus dem Rhein- Erft-Kreis anwesend waren, blieb die durchaus angeregte Diskussion auf der politisch-kommunalen Ebene.

"Öffentlich geförderte Wohnungen müssen ein anderes Image bekommen, weg von den Schmuddelecken" Jürgen Becher, Mieterverein Köln

Hauptthema war dabei der eklatante Mangel an bezahlbaren Wohnungen in Köln und dem inneren „Speckgürtel“ zwischen Hürth und Pulheim. Mit dem erwarteten Zuwachs von 50 000 bis 100 000 Einwohnern in den kommenden zehn Jahren alleine in Köln werde sich das Problem noch verschärfen und auch im Rhein-Erft-Kreis deutliche Auswirkungen haben müssen mehr angemessenen und bezahlbaren Wohnraum schaffen.“ Denn zukünftig drängten nicht mehr nur junge Leute vermehrt in das urbane Umfeld, sondern gerade auch wieder Familien und die ältere Generation aufgrund der besseren Versorgung und Infrastruktur in den Städten. Ott hält es daher von den Umlandgemeinden für kurzsichtig, in neuen Baugebieten fast ausschließlich auf Strukturen mit Einfamilienhäusern und Doppelhäusern zu setzen. Dieser Meinung schloss sich auch Jürgen Becheraus der Geschäftsführung des Mietervereins Köln an. Zudem erkenne er gerade im Kölner Stadtgebiet eine „Vertreibung“ von Familien und Rentnern aufgrund erheblicher Mieterhöhungen nach der Sanierung ihrer Wohnung. Noch drastischer formulierte es Leirich, Geschäftsführer der Gemeinnützen Wohnungsgesellschaft Rhein-Erft (GWG). „Der Markt brennt, und das kann nicht gesund sein.“ Er macht sich für die kommenden Jahre die meisten Sorgen um alleinstehende ältere Menschen, die aufgrund ihrer geringen Renten die Mieten nicht mehr zahlen könnten. Er appellierte an die Kommunen, Bauland wieder vermehrt für den sozialen Wohnungsbau freizumachen. Und Jürgen Becher ergänzte: „Öffentlich geförderte Wohnungen müssen ein anderes Image bekommen, weg von den Schmuddelecken.“Alle Gäste auf dem Podium appellierten an die Verantwortlichen in Köln und den Umlandgemeinden, sich an einen Tisch zu setzen und das Problem des sozialen Wohnungsbaus gemeinsam anzugehen. Es sei an der Zeit für ein regionales Konzept, dass auch Infrastruktur und gewerbliche Entwicklungen mit einbeziehe, sagte Ott. Denn gerade im Kreis gebe es eklatante Unterschiede zwischen den Kölner Nachbarstädten wie Hürth oder Frechen und den etwas entfernten Gemeinden wie Bedburg, Erftstadt oder Kerpen. Die schwierige Aufgabe, in den nächsten Jahren die Grundlage für eine sinnvolle Entwicklung von Wohnquartieren, Alters- und Sozialstrukturen, Infrastruktur und Wirtschaft zu schaffen, sei die Herausforderung für die Politik in der gesamten Region, so der Konsens bei Referenten und Zuhörern."