
Der runde Tisch zur Verkehrsinfrastruktur, der am Montag in Hürth zusammenkam, sieht Handlungsbedarf bei Straßen, Schienen und Wasserwegen in Nordrhein-Westfalen. Einen Teil des Lieferverkehrs hat der Chemiepark Knapsack bereits auf die Schiene gesetzt. Lesen Sie hier den Bericht von Andreas Engels im Kölner-Stadt-Anzeiger vom 10.02.2015:
"Mehr Investitionen in Straßen, Schienen und Wasserwege in Nordrhein-Westfalen fordern die Teilnehmer eines Runden Tisches zur Verkehrsinfrastruktur, der am Montag auf Einladung des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) im Chemiepark Knapsack zusammenkam. Rund 30 Vertreter aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, von Unternehmen und Gewerkschaften trafen sich zum Gedankenaustausch. Die Initiative ging vom Bundestagsabgeordneten Andreas Rimkus, stellvertretender verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, aus.
Verkehrswege sind Lebensadern für die Industrie, betonte Dr. Clemens Mittelviefhaus, Geschäftsleiter des Chemieaparkbetreibers Infraserv Knapsack. Angesichts der hohen Belastungen in Ballungsräumen wie dem Rheinland sei es von hohem Interesse für Politik und Industrie, hier gemeinsam verträgliche Lösungen zu entwickeln. Allein zum Chemiepark in Knapsack rollen nach Angaben von Logistikleiter Rainer Schillinger täglich 430 Lastwagen, der größte Teil davon durch die moderne Abfertigung an der Zufahrt zum Werksteil Hürth.
Einen Teil des Lieferverkehrs hat der Chemiepark Knapsack bereits auf die Schiene gesetzt. Die Teilnehmer des Runden Tisches besichtigten bei einer Rundfahrt an den Anlagen in den Werksteilen Hürth und Knapsack vorbei auch den Container-Terminal der Infraserv-Tochter Knapsack Cargo. Auf dem Gleis zwischen Knapsack und dem Hafen in Köln-Niehl würden jährlich 30000 Container-Einheiten transportiert, berichtete Wolfgang Urmetzer, Geschäftsführer von Knapsack Cargo. Damit werde der Autobahnring um Köln jährlich um 5000 Lkw-Fahrten entlastet.
Gerd Deimel, Vorsitzender der VCI-Initiative Infrastruktur, unterstrich, dass Staus auf maroden Straßen nicht nur den Rohstoff- und Produkttransport behinderten, sondern auch für die Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz erreichen müssen. Beim Thema Mobilität geht es nicht nur darum, dass unsere Güter verlässlich an den Werkstoren ankommen. Es geht hier auch um Menschen, so Deimel.
Werbung für Ortsumgehung
Bürgermeister Walther Boecker warb noch einmal für die Ortsumgehungsstraße Hermülheim, über deren Finanzierung der Bund entscheiden muss. Zwar sieht Infraserv-Logistikleiter Schillinger in der Teilsperrung der Luxemburger Straße in Hermülheim für Lastwagen nach Anfangsschwierigkeiten kein großes Problem mehr für die Zulieferer der Standortfirmen. Das könne sich aber schnell ändern, warnt Boecker, wenn die Ziele des Luftreinhalteplans verfehlt würden und die Luxemburger Straße womöglich komplett für Lkw gesperrt werden müsse."