Die Großstadt Köln und der Rhein-Erft-Kreis sollen mit ihren Kfz-Zulassungsstellen Köln-Poll und Hürth zusammenarbeiten. Bürgerinnen und Bürger der Stadt Köln sollen ihre Fahrzeuge in Hürth, Bewohner des Rhein-Erft-Kreises in Köln-Poll anmelden können. Dies sieht eine gemeinsame Planung der Stadt Köln und des Rhein-Erft-Kreises vor.
Die SPD-Kreistagsfraktion begrüßt diese Planung in einem Antrag für den Kreisausschuss am 02.10.2013. Für die Bürgerinnen und Bürger ist dies ein sinnvoller Service. Welche Zulassungsstelle dabei am meisten frequentiert wird, lässt sich heute noch nicht sagen. Dies muss während des Aufbaus kontrolliert werden, ggf. ist gegenzusteuern.
Seitens der Städte des Kreises bestehen gegen die Planungen Bedenken, da auf dem Gebiet der Stadt Köln große Zulassungsagenturen ihren Sitz haben. Die Städte befürchten, dass das Gebührenaufkommen daher in Richtung Köln verlagert wird. Bürgermeister Kreuzberg als Vorsitzender der Bürgermeisterkonferenz hat die Kreisverwaltung gebeten, den notwendigen Zugriff auf die Einwohnerdateien der Städte zunächst zu stoppen.
Die SPD-Kreistagsfraktion sieht dies mit Unverständnis. In der ersten Phase ist zunächst einmal nur die Anmeldung durch private Kunden vorgesehen. Letztendlich ist nicht auszuschließen, dass vermehrt Bewohner der westlichen Stadtteile von Köln nach Hürth strömen und das Gebührenaufkommen dort anwächst.
SPD-Fraktionsvorsitzender Hans Krings kommentiert den Widerstand der Städte so: Landrat Werner Stump hat vor Jahren verkündet, er wolle geistige Stadtmauern niederreißen. Bei den Städten des Kreises hatte er dazu wenig Gehör gefunden. Bürgermeister Kreuzberg als Sprecher der Städte scheint dem Kreis nun auch verbieten zu wollen, die geistigen Stadtmauern an den Kreisgrenzen niederzureißen. Für jemand, der sich um das Amt des Landrates des Rhein-Erft-Kreises bewirbt, ist das ein seltsamer Ansatz.