NRW-Bauminister Michael Groschek besucht Bergheim Süd-West

Minister Michael Groscheck besucht Bergheim Süd-West
Auch die Problem-Hochhäuser wurden in Augenschein genommen
Minister Michael Groscheck besucht Bergheim Süd-West
Die Stadtteilerneuerung "Bergheim Süd-West" kann Muster für viele Orte in NRW werden.
Minister Michael Groscheck besucht Bergheim Süd-West
Guido van den Berg MdL und NRW-Minister Groschek in Bergheim Süd-West

Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Guido van den Berg nahm NRW-Bauminister Michael Groschek die Stadtteilerneuerung in Bergheim Süd-West in Augeschein. Es ging um den gezielten Rückbau von Hochhäusern, die Aufwertung anderer Wohnanlagen im Quartier, ein freundliches Umfeld und die Quatiersarbeit der Menschen vor Ort. "Alles zusammen wirkt wie ein Erfolgsrezept" stellt Guido van den Berg MdL fest.

Die Kölnische Rundschau berichtet am 30.07.2013 im Artikel: "Groschek begutachtet Stadtteilentwicklung" von Dietmar Fratz:

""Die Entwicklung des Stadtteils Südwest ist das beste, was die Stadt machen konnte." Michael Groschek (SPD), Landesminister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, war mehr als angetan von dem, was er beim Besuch in Bergheim Süd-West zu sehen bekam. Im Rahmen seiner dreitägigen Sommerreise besichtigt er Wohnquartiere im Land, die mit den besonderen Entwicklungen der 70er Jahre bis heute zu kämpfen haben. Am Mittag hatte er im Hürth-Knapsack eine Wasserstofftankstelle besichtigt.

Im lockeren Gespräch im Bürgerzentrum Funtastik, dem sozialen Mittelpunkt des Wohnviertels, stellten die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Wohnviertelarbeit und die städtischen und planerischen Akteure ihre Aktivitäten und Maßnahmen vor. Beim Rundgang durch die Straßenzüge konnte Groschek sich selbst ein Bild machen.

"Bis jetzt haben ich das Projekt nur aus der Ferne kennengelernt," gestand der Minister, der merklich angetan war.

Besonders begeistert war er vom "Modell Schlößer". Ursula Schlößer, selbst Bewohnerin des Stadtteils, hatte Anfang des Jahrtausends mit einigen Mitstreitern begonnen, der sozialen Kälte entgegenzuwirken, in dem sie unermüdlich versuchte, alle unter einen Hut zu bekommen.

Groschek prangerte die Bausünden der 70er Jahre an, "für die wir heute büßen müssen". So hätten die Wohneigentümermodelle viele blauäugige Käufer ins Elend geführt und einige Profiteure reich gemacht.

"Die Menschen wollen gerne nach Hause kommen. Ein Hochhaus ist wie ein vertikal gebautes Dorf, das bei sozialer Mobilisierung funktionieren kann", sagte er. In Bergheim sei dies gelungen. Und die Art, wie dies gelungen sei, sei "einmalig in NRW". Hier sei gute Nachbarschaft gelungen. Und das nicht zuletzt, weil es durch Freikauf gelungen sei die Profiteure zu zwingen, der Allgemeinheit nicht länger im Wege zu stehen.

Seit Beginn des Förderprojekts "Soziale Stadt" im Jahr 2002 wurde mit Millioneninvestitionen, gefördert durch Land und EU, die Fassade der Häuser am Berliner Ring verschönert, danach die Straße begrünt und in Turmallee umbenannt, die Schule saniert, der Park gestaltet und als Kernstück von insgesamt zwei Dutzend Maßnahmen 2009 das Funtastik errichtet.

"Man kann aber hin und wieder nur durch Abriss die damaligen Bausünden tilgen", sagte Groschek, der bei seinem Rundgang auch den Berliner Ring 41-45 besuchte. Als eines der letzten und größten Projekte wird der Block im nächsten Jahr abgerissen.

Als Dank für seinen Besuch, den Beigeordneter Klaus-Hermann Rössler als "echte Ermutigung" einsortierte, überreichte Ursula Schlößer dem Minister ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Wir lieben Süd-West" und ernannte ihn zum "Ehrenbürger". Groschek sagte spontan zu, bei der nächsten "langen Tafel", dem Fest des Viertels, wieder zu kommen."

Der Kölner Stadt Anzeiger berichtet am 30.07.2013 im Artikel: "Groschek besucht Abbruch-Hochhaus" von Markus Clemens und Dennis Vlaminck:

"Das Hochhaus am Berliner Ring abzureißen sei die beste Entscheidung gewesen. Das erklärte Landesbauminister Groschek bei seinem Besuch im Bergheimer Stadtteil Süd-West. Groschek machte sich ein Bild des schwierigen Viertels.

Schon einmal war ein Städtebauminister zu Gast am Berliner Ring in Bergheim. Hans-Jochen Vogel, Mitglied der Bundesregierung, war bei der Einweihung des Hochhauses 1974 zugegen. Der Wohnpark am Berliner Ring 41-45 war damals als Wohnungsbaumodell der Zukunft angesehen worden: günstiges Wohneigentum für die Arbeiterschicht, garniert mit Sauna, Partyräumen und Schwimmbad im Keller.

Bürger von Süd-West ehrenhalber
Am Montagnachmittag war wieder ein Wohnungsbauminister zu Besuch in Bergheim: NRW-Minister Michael Groschek hat sich angesehen, wie mit vielen Millionen Euro Steuergeld das Viertel Süd-West vor dem völligen sozialen Niedergang gerettet wurde. Und er hat sich auch den Berliner Ring angesehen. Das einstige Vorzeigeobjekt steht fast leer, ist kaum mehr als eine Ruine und soll im nächsten Jahr, 40 Jahre nach der Einweihung durch Minister Vogel, von Abbruchbaggern dem Erdboden gleichgemacht werden.

"Dies ist ein landesweit einmaliges Projekt", sagte Groschek, den seine Sommerreise in die Kreisstadt führte. "Aber es ist die beste Entscheidung, die die Stadt Bergheim treffen konnte." Groschek schaute sich nicht nur das Abbruchhochhaus an, sondern auch ein Gebäude, das mit hohem Einsatz der Bewohner und öffentlicher Förderung saniert wurde. Ursula Schlößer vom Südwestwind ernannte Groschek zum Bürger von Süd-West ehrenhalber.

29 Millionen Euro
Rund 29 Millionen Euro werden bis Ende 2014 in Süd-West für die Stadtteilerneuerung geflossen sein, unter anderem für den Bau des Bürgerzentrums Funtastik – Bergheim nimmt seit 2002 teil am Landesprogramm "Soziale Stadt". Bei der Summe sind allerdings 11,6 Millionen Euro aus privater Hand mit einberechnet. Eigentümer haben sich etwa an die Fassadensanierung gemacht, selbst investiert und Fördergeld beantragt.

Die letzten Projekte, die noch mit Geld aus Düsseldorf, Berlin und Brüssel bezuschusst werden, sind neben dem Abbruch des Hochhauses die Neugestaltung des Parkplatzes an der Albrecht-Dürer-Allee, eine Fuß- und Radwegebrücke über die Erft sowie die Attraktivierung der Erftaue. Auch nach dem Auslaufen des Programms "Soziale Stadt" will sich die Stadt weiter in Süd-West engagieren.

Keine Dauersubventionierung
Wichtig sei dabei die Kooperation mit dem Verein Südwestwind, betonte Bergheims Beigeordneter Klaus-Hermann Rössler. "Auch künftig wird gelten: Ehrenamt braucht Hauptamt, und Hauptamt braucht Ehrenamt."

Eine Dauersubventionierung wolle niemand, sagte Rössler. Aber klar sei auch: "Das bisher Erreichte muss nachhaltig gesichert werden. Niemand will, dass in 15, 20 oder 30 Jahren ein Süd-West II aufgelegt werden muss." Zuvor hatte Groschek mit seinen Parteifreunden an der Wasserstofftankstelle in Hürth-Knapsack Halt gemacht."