Die Begründung von Willi Zylajew, für wenige Wochen Verbandsvorsteher und Verwaltungsratsvorsitzender bei der Kreissparkasse Köln werden zu wollen, um die Positionen für den Rhein-Erft-Kreis zu sichern, entbehrt jeder logischen Grundlage, so der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hans Krings.
Fakt ist: Zwischen den die Kreissparkasse tragenden Landkreisen existiert ein öffentlich-rechtlicher Vertrag über die Besetzung der Spitzenpositionen in den Gremien. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die anderen Landkreise vertragsbrüchig werden und dem Rhein-Erft-Kreis die ihm danach verbindlich zustehenden Positionen verweigern könnten.
Traditionell werden diese Positionen durch die Landräte besetzt. Der am 22. September, spätestens in einer Stichwahl am 06. Oktober neu gewählte Landrat des Rhein-Erft-Kreises wird ohne Probleme Werner Stump in seinen Funktionen auch bei der Kreissparkasse nachfolgen können. Für die Übergangszeit gibt es klare Stellvertreterregelungen, die ja auch sonst gegriffen haben, wenn Landrat Stump in der Vergangenheit verhindert war. Um die Interessen des Rhein-Erft-Kreises zu wahren braucht es wirklich nicht Willi Zylajew als Reichsverweser für wenige Wochen, so Krings weiter.
Der Sozialdemokrat vermutet eine ganz andere Absicht: Nicht die Interessen des Rhein-Erft-Kreises verleiten Zylajew zu seiner Ankündigung, sondern die der CDU im Kreis. Mit einem Landrat Florian Herpel wären auch die Spitzenpositionen in den Gremien der Kreissparkasse für die CDU verloren, außer, Zylajew sitzt bereits darauf und weigert sich, Platz zu machen. Er hätte dann ein Druckmittel gegenüber der SPD in der Hand, das er nicht ohne Gegenleistung preisgeben wird.
Offenbar sind die Zweifel der CDU an einem Sieg bei der Landratswahl so groß, dass bereits jetzt Vorsorge getroffen wird, um einem Landrat Florian Herpel das Leben so schwer wie möglich zu machen.