Der SPD-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordneter Guido van den Berg ruft demokratische Parteien des Rhein-Erft-Kreises dazu auf, für die Juniorwahl 2013 zu werben. 2002 nahmen bereits 13 Schulen im Rhein-Erft-Kreis an dem Projekt teil.
In einem Schreiben an die Parteivorsitzenden von CDU, FDP und Grü-nen im Rhein-Erft-Kreis bittet Guido van den Berg MdL um parteiübergreifende Unterstützung. Damit das Projekt Juniorwahl an möglichst allen Schulen im Rhein-Erft-Kreis durchgeführt werden kann und sich somit ein positiver Effekt für die politische Kultur im Rhein-Erft-Kreis entfalten kann, bitte ich Sie, dass wir zusammen für die Durchführung einer Juniorwahl an den Schulen werben, so van den Berg in seinem Schreiben.
Das Projekt Juniorwahl ist eine bundesweite Initiative des Kumulus e.V., ein gemeinnütziger und überparteilicher eingetragener Verein. Bei der Juniorwahl geht es um das Üben und Erleben von Demokratie. Hierzu werden im Rahmen des schulischen Unterrichts parallel zu Landtags-, Bundestags- und Europawahlen simulierte Wahlen inhaltlich vorbereitet und durchgeführt. Das Projekt richtet sich an alle Schulformen und wird ab der 7. Jahrgangsstufe etwa einen Monat lang von allen Schülern und Schülerinnen begleitet.
Die Juniorwahl wird seit 2001 bundesweit zu Landtags-, Bundestags- und Europawahlen angeboten und durchgeführt. Bereits bei der Bundestagswahl 2002 war es auf Imitative von Guido van den Berg zu einem parteiübergreifenden Bündnis für Juniorwahlen im Rhein-Erft-Kreis gekommen. Damals nahmen 13 Schulen an dem Projekt teil.
Die politische Bildung stellt den Schwerpunkt der Juniorwahlen dar, wobei den Lehrerinnen und Lehrern zahlreiche spezielle handlungs- und produktionsorientierte Unterrichtsvorschläge zum Thema Wahlen und Demokratie als Anregung und Ergänzung zur Verfügung stehen.
In der Woche vor dem jeweiligen Wahlsonntag findet der Höhepunkt für die Schülerinnen und Schüler in Form der schulübergreifenden bundes- bzw. landesweiten Wahl der Juniorwahl statt, die als Onlinewahl am Computer durchgeführt wird. Parallel zur Verkündung der ersten realen Hochrechnungen, wird am Wahlsonntag um Punkt 18:00 Uhr das Ergebnis der Juniorwahl verkündet.
Das Projekt steht in den Schulen auf zwei Hauptsäulen: Dem begleitenden Unterricht und dem Wahlakt. So sind zum einen die Lehrerinnen und Lehrer für die Behandlung des Themas im Unterricht zuständig und zum anderen sind es die Schülerinnen und Schüler, die den Wahlakt selbst organisieren. Hierzu verteilen sie als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer Wahlbenachrichtigungen, legen Wählerverzeichnisse an und bilden einen Wahlvorstand.
Die Juniorwahl ist somit ein handlungsorientiertes Konzept zur politischen Bildung, an dessen Ende keine Klassenarbeit, sondern der Wahlakt auf dem Stundenplan steht. Das Projekt wird durch das Engagement in den Schulen lebendig. Für die Schülerinnen und Schüler ist die Teilnahme an der Juniorwahl freiwillig und kostenlos.
Das Projekt Juniorwahl wurde in der Vergangenheit mehrfach unter die wissenschaftliche Lupe genommen. Hierbei wurde unter anderem festgestellt, dass die Kenntnisse über demokratische Abläufe und politische Zusammenhänge deutlich angestiegen und die Hauptprofiteure der Juniorwahl bei Schülerinnen und Schülern der Haupt- und Realschulen zu verorten sind, da dort der Wissenszuwachs am größten ist. Zudem konnte ein signifikanter Rückgang bei den Nichtwählern festgestellt werden. Weitere positive Effekte sind, dass in den Familien ein Mehr an politischer Diskussion stattfindet, sich die Zahl jugendlicher Zeitungsleser verdoppelt, das generelle Interesse der Schülerinnen und Schüler am politischen Geschehen zunimmt sowie die Wahlbeteiligung bei den Eltern der beteiligten Schülerinnen um durchschnittlich vier Prozent zunimmt.
Weiterführende Informationen: www.juniorwahl.de.