2002 wurde der Verein Rhein-Erft-Tourismus e. V. gegründet. Der Kreis beschloss damals, gegen die Stimmen der SPD, eine jährliche Anschubfinanzierung von 82.000 zu gewähren, zusätzlich zum Mitgliedsbeitrag von rund 46.000 . Insgesamt zahlt der Rhein-Erft-Kreis dem Tourismusverein Jahr für Jahr rund 130.000 . Die Städte im Kreis, die noch Mitglied sind, kommen auf rund 20.000 , in der gleichen Höhe bewegt sich der Beitrag aus der Privatwirtschaft. Unternehmen zahlen laut Beitragsordnung höchstens 450 jährlichen Mitgliedsbeitrag.
Diese Anschubfinanzierung war schon fragwürdig, jetzt wird sie als Dauersubvention fortgeführt, kommentiert der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Hans Krings, den Beschluss des Kreistages, die Zahlungen an den Tourismusverein bis 2016 fortzuführen. Es ist dem Verein in den letzten 10 Jahren nicht gelungen, sich so aufzustellen, dass er sich wirtschaftlich trägt. Es ist nicht gelungen, die Privatwirtschaft von seinem Nutzen zu überzeugen. Es besteht kein Anlass zu der Annahme, dass das bis 2016 gelingen könnte, so Krings weiter. Der Tourismusverein, zu 75 % durch den Kreis finanziert, ist eine Spielwiese des Landrates die für die wirtschaftliche Entwicklung im Kreis keinen oder nur einen sehr geringen Nutzen hat. Das steht in keinem Verhältnis zu den eingesetzten Haushaltsmitteln. Das notwendige Maß an Tourismusförderung kann auch anders und kostengünstiger organisiert werden, beispielsweise im Rahmen der WfG.
Der Vorschlag der SPD-Fraktion, die Förderung zunächst für ein Jahr zu verlängern und sich in dieser Zeit zwischen den Fraktion und gemeinsam mit den Städten über Organisation und Finanzierung der Tourismusförderung im Kreis zu verständigen, wie es beispielsweise bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft erfolgreich geschehen ist, wurde von der Kreistagsmehrheit aus CDU und FDP abgelehnt. Stattdessen wurde die Förderung bis einschließlich 2016 verlängert. Sprechen will man trotzdem mit uns. Aber was bringt das, wenn die bestehenden Strukturen längst per Beschluss zementiert wurden?, fragt sich Krings abschließend.