Franz Müntefering MdB besuchte den Rhein-Erft Kreis

Franz Müntefering, Betreuungsabgeordneter für den Rhein-Erft-Kreis war zu Gast bei der RWE Power AG sowie dem Jobcenter Frechen. Sein Thema an diesem Tag waren die Ausbildungsaktivitäten von RWE, aber auch die Schwierigkeiten der Wirtschaft, geeignete Auszubildende zu finden. Hierzu führte er eine durchaus kontroverse Diskussion mit Vertretern der Agentur für Arbeit sowie den Schulleiterinnen und Schulleitern der Berufskollegs im Rhein-Erft-Kreis.
Abschluss des Tages bildete ein Besuch beim Mehrgenerationenhaus Oase in Frechen. Hier lernte Müntefering das vielfältige Programm kennen und besprach mit den engagierten Ehrenamtlichen, wo der Schuh drückt.

Am vergangenen Donnerstag war Franz Müntefering, MdB und Betreuungsabgeordneter erneut im Rhein-Erft-Kreis unterwegs. Sein Ziel war es, Informationen und Eindrücke direkt vor Ort zu sammeln. Dabei herrschte an diesem Tag das Thema „Fachkräftebedarf“ vor.

Der 1. Programmpunkt war ein Besuch der RWE Power AG, die eindrucksvoll darstellten mit welch großen Anstrengungen und guten Initiativen sie nicht nur die Ausbildungssituation für die Region verbessern wollen, sondern auch den Bedarf an eigenen Mitarbeitern zu decken. Bemerkenswert sind die 23 Berufsbilder, die RWE Power ausbildet.

Das Programm „Ich pack‘ das“ richtet sich an Hauptschulabsolventen, die noch nicht ausbildungsreif sind, hier jedoch mit einem ausgesprochen individuellen Programm und sehr persönlichen Betreuung auf den Weg ins Leben geschickt werden. „Die Jugendlichen lernen hier bei uns, das zum Arbeitsleben mehr als nur gute Schulnoten gehören. Pünktlichkeit und Disziplin sind wichtige Wegbereiter in eine Berufsausbildung, die nicht nur bei uns absolviert werden kann. Über 100 Kooperationspartner in der Region arbeiten mit uns gemeinsam und viele finden einen Ausbildungsplatz, wenn sie bei uns erfolgreich waren“, berichtet Bert Wallraf, Leiter der Ausbildung, stolz.

Beim Jobcenter Frechen begrüßte Herbert Botz als Geschäftsführer Franz Müntefering. Diskussionsteilnehmer waren auf Wunsch Münteferings, Vertreter der Agentur für Arbeit sowie Schulleiterinnen und Schulleiter der Berufskollegs im Rhein-Erft-Kreis. Hier beherrschte die Diskussion die vielen offenen Ausbildungsplätze und die Probleme der Berufskollegs zum einen bestimmte Schulzweige noch anbieten zu können bzw. Personalmangel, der dazu führt, bestimmte Ausbildungsgänge nicht mehr anbieten zu können.

„Erschreckend ist für mich, dass in den Berufskollegs gar Jugendliche beschult werden, die immer noch nicht schreiben können! Das kann nicht Aufgabe der Lehrer dort sein. Auch ist deren Ausbildung hierauf nicht ausgerichtet“, äußert sich Müntefering nachdenklich.

Von Seiten der Agentur für Arbeit wird gar beklagt, dass die Berufskollegs Auszubildende abwerben, die eigentlich viel besser in der dualen Ausbildung aufgehoben wären. „Die Anstrengungen, die wir mit dem flächendeckend stattfindenden Potentialcheck im Rhein-Erft-Kreis unternehmen, müssen weiter verstärkt werden, damit die Jugendlichen beim Schulabschluss wissen, welcher Beruf für sie der geeignete ist“, so Roswitha Stock, neue Leiterin der Agentur für Arbeit in Köln.

Zum Schluss des Besuchstages stand ein Besuch beim Mehrgenerationenhaus Oase auf dem Programm. In gemütlicher Runde stellte Jochen Naumann, Vorsitzender des Vereins, das vielfältige Programm dar. Die anwesenden ehrenamtlichen Mitarbeiter sowie der Geschäftsführer des Hauses nutzten die Gelegenheit, Müntefering in die vielen kleinen Probleme eines Mehrgenerationenhauses einzuweihen und baten darum, vielleicht auch ein bisschen zum Bürokratieabbau beizutragen. „So manche Regel bringt uns an die Grenzen des Leistbaren. Wir sind doch alle Ehrenamtler“, so Naumann.