Die Fakten sprechen für sich. Die Erweiterung des Godorfer Hafens ist richtig und notwendig, fasst der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans Krings zusammen. Der Sozialdemokrat hatte gemeinsam mit Vertretern der SPD-Kreistagsfraktion und der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wesseling das Gespräch mit dem Betriebsrat der Evonik Industries / Standort Wesseling gesucht. Teilgenommen hat auch die DGB-Kreisvorsitzende Liv Dizinger, Koordinatorin der Gewerkschaften für die Mobilisierung zur Bürgerbefragung in Köln im Juli.
Dieter Kleren und Norbert Burfeid vom Betriebsrat informierten umfassend über die Situation am Standort und gingen speziell auf die Infrastrukturprojekte ein, die notwendig sind, um Wesseling im internationalen Wettbewerb weiterhin gut zu platzieren. Dabei wurde deutlich, dass die Erweiterung des Godorfer Hafens dabei eine hohe Bedeutung besitzt.
Das Gespräch hat auch einige Behauptungen geradegerückt, die von der Grünen Kreistagsfraktion in den Raum gestellt worden sind, erinnert Dierk Timm, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion. Die Grünen hatten eine von der SPD eingebrachte Resolution, die sich für die Erweiterung des Hafens ausspricht, als einzige Fraktion im Kreistag abgelehnt. Niehl hat keine Ausbaukapazitäten da hilft auch keine überflüssige Forderung nach einem regionalen Hafenkonzept. Der Hafen in Bonn besitzt im Gegensatz zu Godorf keinen Gleisanschluss und ist damit ungeeignet genau wie der Hafen Deutz. In Wesseling verfügt zwar die Shell über einen Flüssigguthafen Container können hier nicht abgewickelt werden, dafür wird Godorf benötigt, fasst Timm einige Beispiele zusammen. Die Grünen haben sich nicht informiert, sie reagieren nur mit platten Behauptungen aus ihrer Nebelkerzen-Fabrik im Kölner Süden. Wenn sie schon kein Interesse an den Arbeitnehmerinteressen oder dem Wirtschaftsstandort Rheinland haben, sollten sie aber wenigstens den Beitrag des Godorfer Hafens zur Entlastung der Region vom Schwerlastverkehr auf den Straßen anerkennen, so Timm. Gutachter gehen von rund 300 Millionen Tonnenkilometer pro Jahr an LKW-Fahrten erspart, auf der Rheinuferstraße werden alleine durch die Evonik Wesseling 9.000 LKW-Fahrten entfallen.
Vom Godorfer Hafen aus können die Güter auf kurzem Weg nach Wesseling transportiert werden, ohne dabei Wohngebiete durchqueren zu müssen. In Köln und in der Region hängen viele 1.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt mit der Chemischen Industrie und der Logistik zusammen, weiß Helge Herrwegen, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wesseling und Gewerkschaftssekretär bei der IGBCE. Wenn wir den Standort sichern wollen, müssen wir auch die Infrastruktur weiterentwickeln, lautet seine Forderung.
Für Krings, Timm, Herrwegen und die anderen Gesprächsteilnehmer ist klar: Wer Arbeitsplätze sichern, Wirtschaftskraft erhalten und Umwelt und Bevölkerung vom Schwerlastverkehr auf der Straße entlasten will, muss sich für den Ausbau des Godorfer Hafens einsetzen.
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(v.l.n.r.) Helge Herrwegen, Dieter Kleren, Detlev Kornmüller (SPD Wesseling), Norbert Burfeid, Liv Dizinger, Hans Krings, Heidi Meyn (SPD Wessling) und Dierk Timm