Die Erweiterung des Godorfer Hafens um kein viertes Becken ist ein lokales Kölner Thema, dessen Auswirkungen spätestens an der Stadtgrenze enden, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans Krings. Bei der prognostizierten Zunahme des Schwerlastverkehrs in der Region über die nächsten Jahre ist es unerlässlich, jede Chance zu nutzen, Güter von der Straße auf andere Verkehrsmittel zu verlagern, begrüßt er den geplanten Ausbau der Hafeninfrastruktur.
Viele Betriebe im Rhein-Erft-Kreis, von der Chemieindustrie in Wesseling und Hürth bis hin zum Martinswerk wickeln schon jetzt Teile ihrer Logistik über Godorf ab. Ein Verzicht auf den geplanten Ausbau wäre schlecht für die Wirtschaft im Kreis, schlecht für die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, schlecht für die verkehrliche Entwicklung in der Region, so Krings zusammenfassend.
Bereits am 11.12.2003 hat sich deshalb der Kreistag einstimmig ohne Enthaltung auf Antrag der FDP-Fraktion für den Ausbau des Godorfer Hafens zur Stärkung der Logistikregion Rhein-Erft ausgesprochen und auch deutlich auf die gravierenden Probleme hingewiesen, die durch den zusätzlichen LKW-Verkehr auf den längeren Transportwegen von den Häfen in Neuss, Bonn oder Duisburg entstünden.
In Köln wird in diesem Sommer eine Bürgerbefragung durchgeführt, die Grundlage für die weitere Vorgehensweise sein soll. Es stehen kurzfristige Entscheidungen an, die gravierende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Kreises haben werden, so Krings. Der Kreistag sollte in dieser Frage erneut eindeutig Stellung beziehen, um gegenüber der Stadt Köln Rat, Verwaltung und Bevölkerung deutlich zu machen, dass es hier um mehr geht, als die Partikularinteressen einzelner Kölner Stadtteile, die getreu dem St. Florians-Prinzip keine Probleme mit Wirtschaft und dafür notwendiger Infrastruktur haben, aber eben nicht vor der eigenen Haustüre, so Krings abschließend.
Die SPD hat eine entsprechende Resolution in die Sitzung des Kreistages am 19.05.2011 eingebracht.