Oft schwierig telefonisch zu erreichen ist die Verbraucherzentrale in Bergheim. Es meldet sich der Anrufbeantworter mit dem Hinweis: Wegen eines Beratungsgesprächs kann ihr Anruf leider nicht entgegen genommen werden. Um zu informieren war der Leiter der Bergheimer Verbraucherzentrale, Rüdiger Waldschmidt, der Einladung des Kreisvorstandes der SPD AG 60 plus ins Bergheimer Kreishaus gefolgt.
Ein großer Erfolg , erklärte Waldschmid, ist die hohe Zahl der Ratsuchenden mit 10286 im Jahre 2010. Diese teilten sich auf: Persönliche Kontakte 4.844, telefonische Kontakte 1.974, schriftliche Anfragen 717, Teilnehmer an Veranstaltungen /Vorträgen 2.754.
Zur Schuldenprävention sei man an allen 5 Berufskollegs des Rhein-Erft-Kreises in insgesamt 54 Klassen tätig geworden. Der Verbraucheralltag hat sich geändert, Märkte sind unübersichtlich, Tarif- und Vertragsbedingungen werden zunehmend unverständlich z. B. Telefon-/Energieverträge, Tarif- und Vertragsbedingungen werden zunehmend unverständlicher, die eigene Rechtsdurchsetzung wird zunehmend erschwert. Die Verbraucher sind zunehmend überfordert. Die Abzocke im Internet, Belästigung durch unerlaubte Werbeanrufe, Gewinnbenachrichtigung, unklare Telefonrechnungen, Wechsel des Telefonanbieters, überhöhte Rechnungen durch Internet-Nutzung führten zum erhöhten Beratungsbedarf erklärte Waldschmidt. Ältere Bürger fielen oft auf die Versprechen von Gewinnspielen herein. Abbuchungen von mehreren einhundert Euro vom Konto seinen hier keine Seltenheit, die dann zu finanziellen Notlagen führen könnten. Migranten zockten ihre eigenen Landsleute ab. Hier ist die Hilfe durch die Bergheimer Verbraucherzentrale immer wieder gefragt erklärte Waldschmidt weiter.
Zur schwierigen telefonischen Erreichbarkeit wies Waldschmidt auf die Personalsituation hin. Es stehe lediglich ein Berater zur Verfügung. Diese Stelle teilte er sich mit einer weiteren Mitarbeiterin. Weiter arbeiteten vor Ort: 1 Honorar-Rechtsanwalt, 1 Honorar-Energieberater,
2 Versicherungsberater, 1 Mietrechtsberater und 1 Schuldenberater. Für Schreibarbeiten stände lediglich für die Teilzeitkraft acht Stunden zur Verfügung.
Die telefonische Erreichbarkeit der Bergheimer Verbraucherzentrale muss dringend verbessert werden erklärte der SPD-AG 60 plus Kreisvorsitzende Horst Schneider. Mehr Personal ist hier dringend erforderlich. Die an der Mitfinanzierung der Verbraucherzentrale Beteiligen, die Landesregierung NRW in Düsseldorf , die Stadt Bergheim und der Rhein-Erft-Kreis sind hier gefordert im Interesse der Rat- und Hilfesuchenden Abhilfe zu schaffen, so Schneider weiter.
V. i. s. d. P. Horst Schneider