Seit Wochen verbreitet die Verwaltungsspitze ungebrochenen Optimismus über die Chancen des Rhein-Erft-Kreises, den Zuschlag als Optionskommune zu bekommen, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans Krings. Das ist an sich nicht verwerflich, jedoch werden die dabei vorgebrachten Argumente langsam absurd.
So ist den Medien zu entnehmen, ein echtes Pfund sei die Dreiviertelmehrheit, mit der der Kreistag den Antrag auf Zulassung zum Optionsmodell beschlossen haben solle. Krings: Es haben sich ziemlich genau zwei Drittel der Kreistagsmitglieder für das Optionsmodell ausgesprochen, das entspricht ziemlich genau dem gesetzlich erforderlichen Minimum und ist bestimmt keine Größe, mit der sich der Kreis positiv abgehebt.
Krings weist auf ein Alleinstellungsmerkmal der Bewerbung des Kreises hin, die von Kreisverwaltung bislang nicht groß in die Öffentlichkeit getragen wurde. Das knappe Erreichen der erforderlichen Mehrheit war nur möglich, weil die Kreistagsmehrheit die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Gruppierung Pro NRW mit im Boot hatte. Ohne deren beiden Stimmen wäre der Antrag gescheitert. Ob das allerdings ein Pfund ist, mit dem man wuchern kann, ist stark zu bezweifeln. Eher eine Peinlichkeit erster Güte.
Die SPD-Fraktion spricht sich eindeutig gegen das Optionsmodell aus, da es für die Betroffenen keine Vorteile bringt, für den Kreis allerdings erhebliche finanzielle Risiken.