Das hat Seltenheitswert, bekennt Guido van den Berg. Man erlebt selten, dass der Landrat in einer Verwaltungsvorlage sein Scheitern in einem Themenfeld so offen eingesteht, erklärt der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion zur Kreistagsdrucksache 423/2010.
In der Vorlage werden die verschiedenen Aktivitäten in den Kommunen dargestellt, die meist sukzessive aus dem Projekt ausgestiegen sind: Entgegen der Festlegung der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in der Dienstbesprechung mit dem Landrat, wonach die Kommunen des Rhein-Erft-Kreises sich nicht an einem Dachflächenkataster für Solaranlagen beteiligen werden, ist der Rhein-Erft-Kreis nach wie vor bemüht, das Projekt zu realisieren, heißt es. Die Kreisverwaltung stellt aber gleichzeitig fest: Ein Dachflächenkataster für den Rhein-Erft-Kreis lässt sich nach derzeitigem Budget nur mit Partnern realisieren.
Deshalb will der Landrat nun die Kreissparkasse Köln, die Kreishandwerkerschaft und Energieversorger ansprechen. Wir sind sehr gespannt, ob diese Gespräche zum Erfolg führen werden, erklärt Guido van den Berg, der die Stellungnahme der Handwerkskammer Köln zitiert: Nach einigen Auftaktveranstaltungen im Jahr 2004 haben keine weiteren Aktivitäten in diesem Zusammenhang stattgefunden. Die SPD hat die Kreisverwaltung gebeten insbesondere darzustellen, wie man mit dem Vorschlag der Kreishandwerkerschaft umgehen will, die eine Fortführung des Themas beim Energie-Kompetenz-Zentrum in Kerpen-Horrem vorgeschlagen hat. Die Verwaltung hat dies zugesagt. Die Sozialdemokraten machten insgesamt deutlich, dass der Ausbau erneuerbarer Energien für sie einen hohen Stellenwert haben.