„Die angespannte Personaldecke, die Kreisdezernent Cremer inzwischen öffentlich einräumt, lässt uns sehr nachdenklich werden“, so Guido van den Berg, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. „Die Frage, wer wann mit welchen Leuten die bisherigen Aufgaben des Kreisjugendamts in Bedburg und Elsdorf wahrnimmt, ist wirklich zweitrangig. Uns interessieren nicht die Zuständigkeiten. Die Zustände müssen geändert werden. Hier geht es um ganz sensible Bereich der Kindeswohlgefährdung. Das ist uns viel zu wichtig, als dass man sie wegen Umstrukturierungen für einige Monate auf Sparflamme halten könnte“, so der Sozialdemokrat. Der Bürgermeister der Stadt Bedburg hat diese Woche in einer Ratssitzung erklärt, dass man nicht mehr von einer Aufgabenübertragung zum 01.01.2011 ausgehe. Die Kreisverwaltung erklärte hingegen, dass sie weiter von einer Übertragung zu dem Stichtag ausgeht.

Die SPD-Kreistagsfraktion hat deshalb beantragt, die Arbeitsfähigkeit des Kreisjugendamtes auch über den eigentlich anvisierten Übertragungstermin 01.01.2011 hinaus in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 03.11.2010 darzustellen. „Es scheint völlig unklar zu sein, wann Bedburg und Elsdorf die Aufgaben des Kreisjugendamtes denn nun übernehmen können. Auch für diesen Fall muss der Kreis vorbereitet sein. Am Ende stehen wir vor dem Scherbenhaufen und wissen nicht, wie die Arbeit denn nun organisiert werden soll, weil das Personal schon überwiegend weg ist, die Aufgabe aber noch vorhanden ist“, so van den Berg. Der Sozialdemokrat erinnert an den Fall „Kevin“, der vor wenigen Monaten die Republik erschütterte: „Das Wohl der Kinder muss oberste Priorität haben und nicht verwaltungsinterne Hackeleien.“