Als erfolgreichen Auftakt, um im Rhein-Erft-Kreis mehr für die Betroffenen der Volkskrankheit Demenz zu unternehmen, wertet der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hans Krings, die 1. Demenzwoche des Kreises nach deren Abschluss. Die Demenzwoche bot vielfältige Angebote für Demenzkranke, für Pflegeeinrichtungen, für medizinisches Personal und für Angehörige von Demenzkranken, ergänzt die SPD-Kreistagsabgeordnete Brigitte Dmoch-Schweren, Vorsitzende des Kreis-Sozialausschusses. Nun gelte es, verbesserte Strukturen für alle Betroffenen der Krankheit im Rhein-Erft-Kreis zu schaffen.
Die SPD-Kreistagsfraktion setze sich diesbezüglich für die Gründung zweier Demenzzentren – eins im Südkreis und eins im Nordkreis – ein. Ein entsprechender Antrag der Sozialdemokraten wurde im Rahmen der diesjährigen Haushaltsverhandlungen einstimmig vom Kreistag angenommen. Damit habe der Kreistag eine Zielvereinbarung zur Schaffung von Demenzzentren im Rhein-Erft-Kreis getroffen, erinnern die Sozialdemokraten.
Die Zahl der Demenzkranken nimmt mit Folge der Alterung der Gesellschaft kontinuierlich zu. In Deutschland leben gegenwärtig etwa 1,1 Millionen Demenzkranke. Jahr für Jahr treten mehr als 250.000 neue Erkrankungen hinzu. Jeder Dritte kann eines Tages davon betroffen werden. Die Hauptlast ruht dabei auf den pflegenden Angehörigen.
Die Versorgungsstrukturen für Demenzkranke im Rhein-Erft-Kreis sind auf diesen erkennbar wachsenden Bedarf nicht ausgelegt. Wir haben zwar eine ehrenamtliche Struktur, die Anerkennung verdient, diese kann jedoch hauptamtliche Einrichtungen nicht ersetzen, so Krings. Im gesamten Kreises fehlten entsprechende Fachberatungsstellen; unabhängige Wohnberatungen; Klinikplätze; anerkannte gerontopsychiatrische Pflegedienste sowie ambulant betreute Wohngemeinschaften für Demenzkranke.
Die Wohlfahrtsverbände des Rhein-Erft-Kreises hätten ein schlüssiges Konzept geliefert, um diesem Missstand zu begegnen. Dieses sehe die Errichtung zweier Demenzzentren im Rhein-Erft-Kreis vor, deren Realisierung in den nächsten Jahren angegangen werden soll. Eine Demenzwoche allein wenn sie auch noch so gelungen ist – reicht nicht aus, stellen die Sozialdemokraten fest. Wir können der Schaffung notwendiger Einrichtungen im Kreis nicht ausweichen, sondern müssen sie jetzt – auch wenn sie mit finanziellem Aufwand verbunden ist – angehen, appelliert Krings.