SPD für Erhalt des Naturschutzgebiets Orrer Busch

Für den Erhalt des Naturschutzgebiets Orrer Busch in Pulheim setzt sich die SPD-Kreistagsfraktion ein. „Die Pläne eines Investors für das Projekt >Park Orr< entsprechen an mehreren Stellen nicht naturschutzrechtlichen Bestimmungen und gefährden somit das Naturschutzgebiet Orrer Busch“, kritisiert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Dierk Timm aus Pulheim.

„Der Orrer Busch ist eines der wenigen kostbaren Naturreservate in der Region und muss von daher uneingeschränkt erhalten werden,“ argumentierte Guido van den Berg, SPD-Kreisvorsitzender und Sprecher im Kreis-Ausschuss für Umwelt, Kreisentwicklung und Energie. Das Thema war auf Antrag der Sozialdemokraten im Ausschuss behandelt worden.

Sowohl Naturschützer (NABU) als auch der Unterhaltungsverband Pulheimer Bach – mit seinem Verbandsvorsteher Horst Engel – hatten Alarm geschlagen, wegen der vorliegenden Planungen für das Projekt >Park Orr< in Pulheim.

Ein Investor möchte mit diesem Projekt die denkmalgeschützte Ruine Haus Orr restaurieren, den historischen Park in seiner ursprünglichen Größe von etwa acht Hektar nach alten Plänen wiederherstellen. Die seit Jahren ausgetrockneten Teichanlagen möchte er aktivieren und mit Wasser aus dem Pulheimer Bach speisen.

„Durch eine solche Maßnahme ist der Wasserhaushalt im Pulheimer Bach, der Großen Laache, gefährdet“, habe der Unterhaltungsverband Pulheimer Bach im Ausschuss für Umwelt, Kreisentwicklung und Energie überzeugend dargelegt, so Timm.

Nach der Beantwortung eines breiten Fragenkataloges, den die Sozialdemokraten zu dem Projekt >Park Orr< im Umwelt, Kreisentwicklungs- und Energie-Ausschuss an die Verwaltung gestellt hatten, konnten die Bedenken gegen das Projekt nicht ausgeräumt werden.

„Durch den von der Stadt Pulheim mit knapper CDU/Bürgerverein-Mehrheit gefassten Aufstellungsbeschluss für das >Park Orr< Projekt ist das Naturschutzgebiet gefährdet“, resümieren die SPD-Politiker. Übernachtungsmöglichkeiten in Blockhäusern oder Tipis (Zelten) seien geplant. Ein Wipfelpfad mit stählernen Hängebrücken solle durch die Baumwipfel führen. So würden bei diesem Projekt Flora und Fauna den Planern zum Opfer fallen.

Um den Erhalt des Naturschutzgebietes zu sichern, stellten die Sozialdemokraten im Kreis-Umweltausschuss schließlich den Beschluss zur Abstimmung, der Kreis möge nach § 24 des Landschaftsschutzgesetzes Widerspruch gegen den Aufstellungsbeschluss der Stadt Pulheim einlegen. Nur die SPD stimmte jedoch dafür. CDU und FDP stimmten dagegen. Die Grünen enthielten sich.

„Dieses Abstimmungsverhalten ist in zweifacher Hinsicht bemerkenswert: 1) Die FDP wendet sich gegen ihr Fraktionsmitglied Horst Engel, der als Verbandvorsteher des Pulheimer Bachverbands überzeugende Argumente geliefert hatte. 2) Die Grünen tragen öffentlich ihren angeblichen Einsatz für die Natur zur Schau, wenn es aber um konkrete Beschlüsse geht, dann kneifen sie“, kritisiert van den Berg.