Freiwillige Leistungen des Kreises systematisch auf den Prüfstand stellen und Einsparungen durch Verwaltungskooperationen vorantreiben /
Demenzzentren im Rhein-Erft-Kreis schaffen /
Schulsozialarbeiter einstellen /
Bedarfsgerechte IT-Wartung an Schulen organisieren /
Investitionsstau bei Kreisstraßen und Radwegen auflösen /
Mehr Ausbildungsplätze in der Kreisverwaltung schaffen
Über die notwendigen Schwerpunkte für den Kreishaushalt 2010 beriet die SPD-Kreistagsfraktion in einer ganztägigen Haushaltsklausurtagung am Wochenende im Bergheimer Kreishaus. Der Kreis muss sich endlich auf seine Kernaufgaben konzentrieren alle freiwilligen Leistungen zu Lasten der kommunalen Haushalte sollen künftig mit den Kommunen abgestimmt werden, fordert der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hans Krings.
Der Kreishaushalt 2010 weise ein Minus von über 11,3 Mio. aus, das aus der Ausgleichsrücklage entnommen werden müsse. Ein solcher Vorgang ist aber nicht Jahr für Jahr möglich; ohne ein Umsteuern werden die Belastungen für die Kommunen schon bald ins Unermessliche steigen, analysierten die Sozialdemokraten. Landrat Stump und Kämmerin Dauber rechnen den Kreishaushalt schön und halten mit den schlechten Nachrichten bis nach der Landtagswahl im Mai 2010 hinter dem Berg, stellt der stv. Vorsitzende Guido van den Berg fest.
Die kritische Finanzsituation des Kreises und der Kommunen ist zunächst eine Folge der katastrophalen Finanzausstattung der Kommunen durch die NRW-Landesregierung in den vergangenen zehn Jahren und wird verschärft durch die Steuersenkungsbeschlüsse der schwarz-gelben Bundesregierung, führt van den Berg weiter aus.
Seit Jahren klagen die Kommunen und Kreise darüber, dass ihnen ständig neue Aufgaben zugewiesen werden, deren Kosten in Millionenhöhe von Landes- und auch Bundesseite aber nicht ausgeglichen werden. Stattdessen ist es Praxis, die Zuweisungen sogar zu senken, wie dies seit Jahren zum Beispiel bei den Unterbringungskosten für sozial Bedürftige zu erleben ist, ergänzt Krings.
Die Kosten für Hartz IV, die Jugend- und Sozialhilfe und die Sanierung von Schulgebäuden müssen aber trotzdem in der vollen Höhe getragen werden, egal wie sich die Einnahmen entwickeln.
Die SPD-Kreistagsfraktion halte deshalb eine grundlegende Neustrukturierung der Finanzausstattung für die Kreise und Kommunen für zwingend notwendig.
Darüber hinaus muss der Kreis aber auch selbst aktiv werden und dafür sorgen, dass sich die Situation für die Kommunen nicht zusätzlich verschärft, so Krings. Landrat Stump und die CDU/FDP-Kreistagsmehrheit hätten im letzten Jahr hingegen noch über 2 Mio. an freiwilligen Leistungen für den Kreis beschlossen, während die Kommunen sich bereits Gedanken darüber machen müssten, Schwimmbäder oder Kindergartengruppen zu schließen.
Die Sozialdemokraten formulierten in ihrer Haushaltsklausur Anträge und Forderungen zu einer breiten Zahl von Handlungsfeldern, die, nach ihren Vorstellungen, nun dringend und zeitnah vom Kreis zu erledigen sind.
Folgende Anträge hat die SPD-Kreistagsfraktion danach im ersten Schritt auf den Weg gebracht (vgl. Anlagen):
– Straffung der Wirtschaftsförderung gemeinsam mit den kreisangehörigen Kommunen (Antrag für Kreisausschuss am 18.02.2010)
– Effektiverer Einsatz von Personal durch bessere interkommunale Zusammenarbeit (Antrag für den Personalausschuss am 04.02.2010)
(Antrag für den Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Senioren, Familie und Integrationsfragen am 28.01.2010)
(Antrag für den Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Senioren, Familie und Integrationsfragen am 28.01.2010)
– Die Investitionen in den Straßenbau (Auszahlungen) haben sich im Vergleich zu vor zwei Jahren mehr als halbiert:
2008: 4,8 Mio
2009: 3,6 Mio.
2010: 2,3 Mio.
Wirtschaft, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie die Bewohnerinnen und Bewohner des Rhein-Erft-Kreises benötigen eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur. Wir wollen als Wirtschaftsstandort attraktiv bleiben, daher müssen wir auch die entsprechenden Voraussetzungen schaffen.
Konkret halten wir es für nötig, in folgende Infrastrukturprojekte neu zu investieren bzw. sie weiter zu betreiben. Wir werden hierfür Haushaltsmittel in 2010 und/oder für die Folgejahre beantragen:
1. Produkt 660 120 542 660 S. 698
Neubau des Radweges K7 inkl. Eisenbahnunterführung DB/von L194 bis BÜ in Brühl
2. Produkt 660 120 542 660 S. 704
Umbau der K24 in Pulheim-Stommeln inkl. Minikreisel K24/Hagelkreuzstraße
3. Produkt 660 120 542 660 neue Maßnahme
Bau eines Kreisverkehres auf der K8/Krankenhausstraße in Frechen
4. Produkt 660 120 542 660 S. 713
Neubau der Ortsumgehung K45 von der Gemeindeverbindungsstraße bis Konradsheim in Erftstadt-Köttingen
5. Produkt 660 120 542 660 S. 706
Neubau der K30 in Elsdorf
6. Produkt 660 120 542 660 neue Maßnahme
Umsetzung der Bürgerwerkstatt in Hürth-Gleuel
7. Produkt 660 120 542 660 neue Maßnahme
Umsetzung der Bürgerwerkstatt in Pulheim-Brauweiler/Bergheim-Glessen
8. Produkt 660 120 542 660 neue Maßnahme
Erhöhung der Verkehrssicherheit auf der K25 in Pulheim-Sinthern
9. Produkt 660 120 542 660 S. 705
Umbau Knoten K25 Ernst-Reuter-Straße/K3 Kölner Straße in Hürth-Gleuel
10. Produkt: neu
Verkehrssicherheitsmaßnahmen an der K2n in Hürth schaffen
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Die einzelnen Anträge finden Sie links unter der Rubrik "Anträge und Anfragen".
Die Termine der jeweiligen Fachausschüsse finden Sie rechts unter den Terminankündigungen.