„100%igen Schutz gibt es nicht, aber wir können besser werden“

Zu der Tat des Amokläufers in Baden-Württemberg erklärt SPD-Landratskandidat Hans Krings: „Wir stehen am heutigen Tage alle unter dem Eindruck der schrecklichen Ereignisse in Winnenden. Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Angehörigen. Die Ereignisse und die Ursachen werden gründlich analysiert und aufgearbeitet werden. Es ist heute nicht die Stunde, mit voreiligen Schlüssen und Patentrezepten aufzuwarten.“

Nach Ansicht von Hans Krings, der bis 2005 Staatssekretär des Innenministers von Nordrhein-Westfalen war, sei kein 100%iger Schutz vor Amoktaten möglich. Dennoch sollte man weiter daran arbeiten, Erkenntnisse aus dieser und anderen vergleichbaren Taten zu ziehen.

„Bei der Tat in Winnenden wie bei den vergleichbaren Taten wurden jeweils Waffen verwandt, die nicht über dunkle Kanäle auf dem grauen Markt, sondern völlig legal erworben wurden. Das Waffenrecht ist in den letzten Jahren mehrmals soweit verschärft worden, dass es bereits zu Unmut bei legalen Waffenbesitzern wie Jägern, Schützen und Waffensammlern führt. Unter anderem wurden die Aufbewahrungsvorschriften erheblich restriktiver gefasst. Der Besitz einer Schusswaffe ist heute zu einer aufwendigen und kostspieligen Angelegenheit geworden. All das macht jedoch nur Sinn, wenn die Aufbewahrung und Zugangsmöglichkeiten zu den Waffen auch durch unangekündigte Kontrollen der zuständigen Behörden, der Kreispolizeibehörden, überwacht werden.“

Hans Krings will den Punkt in der nächsten Sitzung des Polizeibeirates des Rhein-Erft-Kreises, dem er angehört, zur Sprache bringen.

Zum zweiten stellt der Sozialdemokrat fest, dass es sich den Tätern es sich um Personen handelte, die, zwar nicht sofort erkennbar, aber doch offenkundig Probleme mit ihrer sozialen Integration hatten. „Oft ergaben sich die Probleme aus der Schullaufbahn oder der Integration im schulischen Umfeld. Probleme wird man hier nie ganz ausschließen können. Dahinter verbergen sich gesamtgesellschaftliche Ursachen, die breit diskutiert werden müssen.“ so der Landratskandidat.

„Konkret sollten die Lehrkräfte, Mitschüler und Eltern jedoch für zur frühzeitigen Aufmerksamkeit auf solche Problemfälle durch gezielte Unterweisung sensibilisiert werden. Es geht nicht um das Schüren einer Schnüffelmentalität, sonder darum, dass niemand mit seinen Problemen alleine gelassen wird und frühzeitig Hilfsangebote erhält“ stellt Hans Krings fest.