SPD für Braunkohle statt neue Atomkraftwerke

Die Bundestagsabgeordnete Gabriele Frechen und der SPD-Kreisvorsitzende Guido van den Berg begrüßen die heutige Eröffnung der Wirbelschichttrocknungsanlage am RWE Kraftwerk Niederaußem. „Das ist ein wichtiger Schritt für modernste und effizienteste Kraftwerke auf Braunkohlebasis, die wir auch in Zukunft weltweit dringend brauchen“ so die beiden SPD-Vertreter.

Irritiert zeigen sich die Sozialdemokraten aber von den Redebeiträgen. „Ich hatte während der Veranstaltung fast den Eindruck, dass die Herren Lambertz und Pinkwart lieber ein Atomkraftwerk in Niederaußem eröffnet hätten,“ kommentiert der SPD-Kreisvorsitzende die Veranstaltung. Beide machten sich in großen Teilen ihrer Rede dafür stark, eine Renaissance der umstrittenen Kernenergie auch in NRW zu erreichen. Derzeit gibt es keine aktiven Kernkraftwerke in Nordrhein-Westfalen. Die SPD lehnt den Bau neuer Atomkraftwerke wegen der seit Jahrzehnten ungeklärten Endlagerfrage ab. „Das ist so, als würde man ein Flugzeug starten, für das es noch keine Landebahn gibt,“ erklärt Gabriele Frechen.

„Wer den Bau neuer Atomkraftwerke fordert oder den mit RWE vereinbarten Ausstiegsplan aufkündigen will, verhindert weitere Investitionen in moderne Braunkohletechnologie. Der Weiterbetrieb alter Atomkraftwerke ist betriebswirtschaftlich immer günstiger als modernste neue Braunkohlekraftwerke,“ so der SPD-Kreisvorsitzende.

Die SPD begrüßt, dass der Vorstandsvorsitzende der RWE Power AG, Herr Dr. Lambertz, zumindest wieder bemüht ist, seine Ankündigung keine neuen Kohlekraftwerke bauen zu wollen, zu relativieren. Während der Veranstaltung sprach NRW-Wirtschaftsminister Prof. Pinkwart zwar über Bürokratie, die den Bau von Kraftwerken verhindere, aber weder er für die Landesregierung, noch die Vertreter von RWE erwähnten mit einem Wort das von CDU, Grünen und Linkspartei blockierte Genehmigungsverfahren für den Kraftwerksstandort Niederaußem im Regionalrat Köln.

„Bei uns ist leider der Eindruck entstanden, dass im RWE Konzern der Wiedereinstieg in die Atomkraft oberste Priorität hat und man dafür auch in Kauf nimmt, dass zukunftsweisende Braunkohletechnologie auf der Strecke bleibt,“ so Gabriele Frechen und Guido van den Berg.