
Wenn Grünen Kreischef Gillet den Wählerinnen und Wählern seiner Partei im Kreis nun weiß machen möchte, dass es keine Koalitionsaussage zur Wahl im Juni gebe, dann halte ich das für wenig glaubwürdig so der SPD-Kreisvorsitzende Guido van den Berg. Nach seiner Auffassung stehen die Signale im Kreis klar auf Schwarz-Grün oder sogar Jamaika.
Herr Gillet habe sich sogar selber als Landratskandidat aufstellen lassen, um die Wahlchancen für die den CDU-Landratskandidaten Stump zu erhöhen. Wenn man ein konservatives Politikbündnis anstrebt sollten sich die Grünen auch vor der Wahl dazu bekennen so Guido van den Berg. Zudem fordert der SPD-Kreisvorsitzende, dass die Grünen sich auch offen vor den Wahlen zu ihren personellen Besetzungswünschen nach grünem Parteibuch bekennen mögen: Der zunächst fehlgeschlagene Versuch, ein Fraktionsmitglied der Grünen in der Kreisverkehrsgesellschaft anzustellen, hinterlässt doch eher den Eindruck, dass Herr Gillet und die Grünen längst den Pöstchen-Verlockungen durch CDU-Fraktionschef Zylajew erlegen sind . Dann sollten sie es auch offen vor der Wahl sagen.
Die Kritik der Grünen an der Haushaltspolitik der CDU und der zu hohen Kreisumlage für die Kommunen kann Guido van den Berg überhaupt nicht nachvollziehen: Die Grünen haben bei Haushaltsberatungen in den vergangenen Jahren gerade dieser Politik doch im-mer wieder zugestimmt. Die Grünen können sich nicht in ihrer Arbeit im Kreistag wie ein CDU-Arbeitskreis verhalten und dann vor der Wahl so tun, als ob man Oppositionspartei wäre. Wenn die Grünen als konservativer Mehrheitsbeschaffer die FDP ablösen wollen, sollten sie es ihren Wählerinnen und Wählern offen sagen. So wie sie es jetzt machen, ist es Wählertäuschung.
In der kritische Bewertung der angeblichen Schuldenfreiheit des Kreises sieht sich Landratskandidat Hans Krings mit den Grünen einig, auch darin, dass es für die Verschuldung Grenzen gibt. Die Aussage, dass die Kreisumlage steigen sollte und damit die Städte im Kreis und die Gemeinde Elsdorf noch stärker belastet würden, hält er allerdings für verwegen. Auf die Kommunen kommen große zusätzliche Aufga-ben zu wie die Betreuung der unter Dreijährigen und der Ausbau der Ganztagsbetreuung an Schulen. Da muss der Kreis sie nicht noch zusätzlich schröpfen. Hans Krings: Wenn der Kreis seine Selbstdarstellung herunterfährt und seine Personalpolitik an Sach- und nicht an Koalitionsgesichtspunkten ausrichtet, ist da auch noch genügend Luft für Zukunftsaufgaben.