
Als Experten waren die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, Ulrike Merten, und Hans-Wolfgang Roth vom Bundessprachenamt aus Hürth geladen. Hauptmann der Luftwaffe Michael Lauko mit Einsatzerfahrung in Afghanistan und Kapitänleutnant Tobias Weidmann mit Einsatzerfahrung am Horn von Afrika vertraten die Bundeswehr.
Mit ihren Einsätzen leistet die Bundeswehr in Abstimmung mit der UN und der NATO vor der Küste des Libanons, am Horn von Afrika, im Sudan, im Kosovo, in Bosnien-Herzegowina und im Norden Afghanistans einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Sicherheit und Stabilität, führte Gabi Frechen in die Debatte ein. Ulrike Merten stellte fest, dass die Öffentlichkeit in Deutschland ein freundliches Desinteresse an Auslandseinsätzen der Bundeswehr zeige. Erst dann, wenn es zu Anschlägen mit Verletzten oder gar Toten auf deutscher Seite kommt, geraten die Einsätze in die kritische Diskussion. Das sei dann aber zu spät. Die kritische Diskussion müsse in der Öffentlichkeit vorher geführt werden.
Dr. Rolf Mützenich, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, machte darauf aufmerksam, dass die militärischen Einsätze der Bundeswehr und ihrer Verbündeten der Politik Raum für politische Lösungen schaffen soll. Im Kongo hat die Bundeswehr mit verbündeten Nationen die Durchführung von demokratischen Wahlen beaufsichtigt und im Libanon garantiert die Marine derzeit mit anderen Verbänden eine Waffenruhe, die den Politikern im Libanon eine politische Lösung der Konflikte ermöglichen soll.
Die späteren Wortbeiträge aus dem Publikum zeigten, dass auch der Auslandseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan befürwortet wird, damit zum Beispiel die Hilfsorganisationen vor Ort in relativer Sicherheit den Menschen helfen können. Allerdings fand die Äußerung von Hauptmann Weidmann große Zustimmung, dass man sich zuerst über die Ziele eines Auslandseinsatzes klar werden müsse und dann nicht davor zurückscheuen dürfe, die Mittel zur Erreichung der Ziele dann auch tatsächlich bereit zu stellen. Dem konnte Gabi Frechen und Ulrike Merten nur beipflichten. Eine Diskussion darüber, ob es besser sei 3.000 oder 4.000 deutsche Soldaten in Afghanistan einzusetzen, führe zu nichts, wenn man sich nicht vorher im Klaren darüber sei, was der Auslandseinsatz der Bundeswehr erreichen solle.