
Die seit über einem Jahr geltende Neuorganisation der Polizei im Rhein-Erft-Kreis muss auf den Prüfstand, gegebenenfalls wieder rückgängig gemacht werden. Dies fordert in einem Schreiben an Landrat Werner Stump der Landratskandidat der Rhein-Erft-SPD, Hans Krings.
Anlass ist die Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik 2007 der Kreispolizeibehörde. Danach weisen die Unfallzahlen mit 7,80 Prozent einen Anstieg aus, der doppelt so hoch ist wie der Landesdurchschnitt mit 3,50 Prozent. Die Zahl der Straftaten ist um 4,43 Prozent angestiegen gegenüber 0,2 Prozent im Landesdurchschnitt. Dagegen sank die Aufklärungsquote um 2,04 Prozent, während sie im Land geringfügig um 0,7 Prozent zurückging.
Die SPD verweist darauf, dass dies das erste Jahr ist, in dem die Neuorganisation voll greift. Damals wurden die räumlichen Zuständigkeitsbereiche zwischen Schutz- und Kriminalpolizei getrennt und die direkte Zusammenarbeit in der Fläche aufgegeben. Bei der Reform wurde versprochen, dass mehr Kräfte für den operativen Einsatz zur Verfügung stehen sollen.
Die Ergebnisse entsprechen nicht den damit verbundenen Erwartungen. "Jede Neuorganisation hat ihre Anlaufprobleme. Aber die Sicherheit der Bürgerschaft ist ein zu hohes Gut für organisatorische Experimente", stellt Hans Krings fest. "Es ist besser, operative Fehlentscheidungen sofort zu korrigieren, als durch weitere Ergebnisse dazu gezwungen zu werden."
Krings geht davon aus, dass die Ergebnisse der Statistik eingehend auf mögliche Ursachen analysiert werden, wobei auch Vorgaben des Landes nicht ausgeklammert werden dürfen.