Wir freuen uns auf die Erfindung des Rades durch Landrat Werner Stump, kommentiert der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß, das Resümee des Landrates zu seiner Tourismus-Förderung. Langsam hebt der Landrat mit seinem Tourismus-Hobby vollends ab.
Wie Stump in seiner Rede zum fünfjährigen Bestehen des Rhein-Erft-Tourismus Vereins verkündete, sei der Tourismus überhaupt erst mit der Gründung seines Vereins erfunden worden. Vor ihm sei der Rhein-Erft-Kreis ein weißer Kreis auf der Landkarte gewesen. Als Beweis für seine Behauptungen bemühte Stump die gestiegenen Übernachtungszahlen im Rhein-Erft-Kreis.
Der Zuwachs bei den Übernachtungszahlen im Rhein-Erft-Kreis ist erfreulich, hat aber sicher nur marginal mit der Gründung des Rhein-Erft-Tourismus Vereins zu tun, ist sich die SPD-Kreistagsfraktion sicher. Die Daten des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (LDS NW), das die entsprechenden Zahlen erhebt, ließen solche Rückschlüsse auch gar nicht zu. Grundsätzlich würden nur die Kategorien Gäste und Gäste aus dem Ausland geführt, ohne etwa zu unterscheiden, ob es sich um Geschäftsreisende oder Urlauber handele.
Die Zuwächse an Übernachtungen im Kreis lassen sich wohl eher auf eine gehäufte Zahl von besonderen Events in Köln in den letzten Jahren zurückführen, für deren Besuch die Gäste logischerweise auch in den naheliegenden Rhein-Erft-Kreis ausgewichen sind, meint Fuß. Weltjugendtag mit Papstbesuch, Fußball WM, Fußball WM der Menschen mit Behinderungen, Evangelischer Kirchentag: all diese Veranstaltungen und weitere mehr fielen in diesen Zeitraum.
Besondere Zuwächse seien insbesondere in Städten wie Frechen (in 2006 + 62,9%) oder Pulheim (in 2006 + 48,1%) erkennbar, die in unmittelbarer Nähe zu Köln liegen. 2006, als diese Städte ihre hohen Zuwächse verzeichneten, war in Köln Fußball WM!, erinnert Fuß. Darüber hinaus sei davon auszugehen, dass die neben Köln liegenden Städte besonders viele Geschäftsreisende und Messebesucher beherbergen dürften. Für Geschäftsreisende zählt lediglich die Nähe zum Einsatzort und der Preis, Tourismusaktivitäten des Landrats dürften da weniger bis gar nicht ins Gewicht fallen, stellt Fuß fest.
Wie schon mit dem immer wieder betonten ´schuldenfreien Rhein-Erft-Kreis`, der von in Jahrzehnten gebildetem Vermögen von den kreisangehörigen Kommunen bezahlt wird, schmückt sich Landrat Stump auch hier wieder mit fremden Federn, so Fuß.