Fuß: Keinen ´Tausch 50 000 Bäume gegen Achterbahn` zulassen

„Ein Tausch ´50 000 Bäume gegen Achterbahn` darf bei der geplanten Erweiterung des Phantasialandes Brühl nicht zugelassen werden“, macht der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß, deutlich. Die von CDU und FDP im Kreistag beschlossene Stellungnahme zu den Erweiterungsplänen des Phantasialandes nehme jedoch genau diesen Umstand in Kauf. „Würde die für die Erweiterung des Freizeitparks noch verbleibende Ausbauvariante nach Westen umgesetzt, müssten ca. 50 000 Bäume abgeholzt werden“, kritisiert Fuß „und dies, um eine nicht nennbare Zahl von Arbeitsplätzen zweifelhafter Qualität zu sichern.“

Nach den Stellungnahmen des Kreises, der Stadt Brühl und des Landschaftsbeirates hat nun der Regionalrat bei der Bezirksregierung Köln über die Erweiterungspläne des Phantasialandes zu befinden. In einem Schreiben an den Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Regionalrat, Hans-Joachim Bubacz, stellte Fuß daher noch einmal die abweichende Position der SPD-Kreistagsfraktion zur Phantasialanderweiterung gegenüber dem CDU / FDP-Kreistagsbeschluss dar. Diese hatten am 31.10.2007 mit Mehrheit einen Beschluss gefasst, der die Ausweitung des Freizeitparks nach Osten gänzlich ausschließt – und damit die Westvariante als einzig verbleibende Variante favorisiert.

Die SPD-Kreistagsfraktion habe sich demgegenüber klar dafür ausgesprochen,

1)dass das Phantasialand eine angemessene Entwicklungsmöglichkeit erhalten soll
2)dass der Betreiber des Phantasialandes aber verschiedene Erweiterungs-möglichkeiten darzustellen habe, die auch eine Optimierung der bislang insgesamt in Anspruch genommenen Flächen beinhaltet (insbesondere auch den Parkplatzraum, der derzeit durch Dritte bewirtschaftet wird)
3)dass alle möglichen Varianten zu prüfen sind und nicht – wie CDU und FDP sagen – die Osterweiterung gänzlich auszuschließen ist
4)dass ein Gesamtkonzept besonderen Lärmschutz zur Wohnbebauung beinhalten muss
5)dass eine fachliche Abwägung der Landschaftsbehörde so zu erfolgen hat, dass die Risiken einer gerichtlichen Anfechtung für den Betreiber minimiert wird.

Die SPD-Kreistagsfraktion unterstützte im Kreistag die ursprüngliche Vorlage des Landrates zur 8. Änderung des Regionalplanes für den Regierungsbezirk Köln bzgl. Phantasialanderweiterung, die das Fazit beinhaltet, „die großflächige Erweiterung des Phantasialandes ausschließlich nach Westen zulasten von zusammenhängenden Waldflächen abzulehnen. (…) In Anbetracht des gravierenden Eingriffs in den Naturhaushalt sollten dringend noch einmal andere, südlich und/oder östlich gelegene, auch Teil-Alternativen, angemessen bei der Abwägung berücksichtigt werden. Insbesondere die vorliegende Vorzugszugsvariante greift tief in den ältesten Rekultivierungswald der Ville-Seenplatte ein und gefährdet damit das über Generationen verfolgte Ziel der Wiederherstellung einer naturnahen Landschaft im Anschluss an den Braunkohleabbau.“

Diese Auffassung aus der ursprünglichen Vorlage des Landrates im Kreistag des Rhein-Erft-Kreises sei auch vom Landschaftsbeirat bestätigt worden, macht Fuß in seinem Schreiben an Bubacz deutlich. Er bat die SPD-Fraktion im Regionalrat um Unterstützung dieser Position.

„Ich persönlich erachte eine Erweiterung des Phantasialandes um 30 ha als untragbar, wenn hierfür über 50 000 Altbäume gefällt werden müssen. Ein entsprechende Ausbauvariante kann mit dem Natur- und Landschaftsschutz nicht vereinbar sein“, so Fuß abschließend.