Präventive Schuldnerberatung im Kreis stärken

„Die präventive Schuldnerberatung von Schülerinnen und Schülern im Kreis muss ausgebaut werden“, fordert die SPD-Kreistagsfraktion. Gemäß dem bundesweiten Trend werde auch die Verschuldung junger Menschen im Rhein-Erft-Kreis immer problematischer.
Wie aktuell veröffentlichte Zahlen des Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung für den Rhein-Erft-Kreis belegen, steigt die Zahl von Privatpersonen, die in die Überschuldung geraten, immer mehr an. Innerhalb der letzten zwei Jahre stieg die Zahl der Verbraucherinsolvenzen im Rhein-Erft-Kreis um 42 Prozent.
„Junge Menschen müssen frühzeitig lernen, in Geldangelegenheiten richtig zu planen und zu entscheiden, um sie frühzeitig vor einer Verschuldung zu bewahren“, stellt der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß, fest. Die Verbraucherzentrale NRW habe bereits umfangreiche Konzepte für präventive Schuldnerberatung an Schulen erarbeitet und könnte diese den Schülerinnen und Schülern vermitteln. „Das Thema muss endlich umfassend an den Schulen thematisiert werden“, fordern die Sozialdemokraten.
Die SPD-Kreistagsfraktion habe aktuell ein Gespräch mit den Leiterinnen der Verbraucherberatungszentralen Bergheim und Brühl, Anette Bobbert und Monika Jenke, geführt, in dem neben anderen Verbraucherthemen insbesondere über das sich ausbreitende Problem der Verschuldung junger Menschen diskutiert wurde. Um die Finanzkompetenz bei Jugendlichen frühzeitig zu fördern, könnten die Schulen im Kreis auf das Konzept „durchblick“ der Verbraucherzentrale NRW zurückgreifen. Junge Menschen sollen mit diesem Programm einen Überblick bekommen, welche Finanzprodukte und Konsumgüter sie in ihrer jeweiligen Situation wirklich benötigen. Gleichzeitig sollen sie eine langfristige Finanzplanung lernen. Leider ist die präventive Schuldnerberatung an den Schulen derzeit nicht in großem Umfang möglich, da die Finanzierung für die Maßnahme fehlt.
Der Antrag der SPD-Kreistagsfraktion, im Kreishaushalt Finanzmittel für die präventive Schuldnerberatung für Schülerinnen und Schülern zur Verfügung zu stellen, war leider an der schwarz/gelben Kreistagsmehrheit gescheitert. „Wichtig ist nun, dass die Schulen im Kreis von dem Schulungsangebot der Verbraucherzentralen zur Finanzkompetenzstärkung von Schülerinnen und Schülern erfahren“, so die Sozialdemokraten. Gemeinsam könne dann nach Sponsoren für die Maßnahmen gesucht werden. Die SPD-Kreistagsfraktion werde sich an der Sponsorensuche beteiligen.