
Für mehr gemeinsamen Unterricht zwischen behinderten und nicht behinderten Kindern an Regelschulen setzt sich die SPD-Kreistagsfraktion ein. Kinder und Jugendliche mit besonderem pädagogischen Förderbedarf sollten ihre individuelle Förderung möglichst in einer gemeinsamen Schule erfahren können, so der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß. Wir wollen deren Isolierung vermeiden, denn wer von Anfang an nicht ausgeschlossen wird, muss auch später nicht wieder integriert werden, ergänzen die Kreistagsabgeordneten Hans-Günter Reiners und Oliver Scheffler. Nach einem Antrag der Sozialdemokraten soll das Thema in der ersten Sitzung des Kreisschulausschuss nach den Sommerferien behandelt werden.
Ziel ist, die Angebote für den gemeinsamen, integrativen Unterricht im Rhein-Erft-Kreis stärker auszubauen. Dafür benötigen die Regelschulen entsprechendes sonderpädagogisches Personal, das ihnen von Landesseite aus zur Verfügung gestellt werden muss, so Fuß.
Aktuell erregte der Fall eines Hürther Kindes mit Down-Syndrom Aufsehen, dessen Eltern sich für die Einschulung ihres Kindes an einer Hürther Regelschule einsetzten. Die Eltern hatten eine Grundschule in Hürth gesucht, in der ihr Kind im Rahmen gemeinsamen Unterrichts sonderpädagogisch gefördert werden kann. Die in Frage kommenden wohnortnahen Grundschulen bekamen das notwendige sonderpädagogische Personal zur Förderung des Kindes vom Land allerdings nicht zur Verfügung gestellt. Das Hürther Kind erhielt schließlich einen Platz in einer Regelschule in der Nachbarstadt Frechen. Es muss jedoch erreicht werden, dass förderbedürftige Kinder, die im gemeinsamen Unterricht beschult werden können, auch an ihrem Wohnort zur Schule gehen können, fordern die Sozialdemokraten.
Die integrative Erziehung eröffne behinderten wie nicht behinderten Menschen gerade durch die offenere Unterrichtsform gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen und fördere so das gegenseitige Verständnis. Die Kinder und Jugendlichen lernten, dass Menschen unterschiedlich sind und das auch sein dürfen.